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Africa ist nicht gleich Africa,
in Ghana werden Frauen geachtet und sind sehr emanzipiert.
dort sind sie die heimliche Macht,
viele arbeiten selbständig und sind gebildet.
und Übergriffe wie hier beschrieben gibt es dort nicht.
der Autor zietiert wohl Dinge aus einer Zeit als in Hagenbecks Tierpark Hamburg noch angekettete Africaner als wilde Tiere vorgeführt wurden
Der Autor lebt in einer Traumwelt. Das Geschlechterverhältnis in Afrika und anderen Entwicklungsländern ist mitnichten ein Tabu; so gut wie jede Entwicklungshilfeorganistion hat eine eigene Frauenabteilung ohne entsprechende Abteilungen für Männer (man denke nur mal an die Weltbank oder Plan). Z.B. werden Männer häufig von Mikrokrediten ausgeschlossen (wegen sexistischer Generalisierungen über der männliche Geschlecht (sie können nicht mit Geld umgehen, sondern versaufen es bloß)).
Konkret ist die Beschreibung des Autors z.B. im Bildungssystem völlig falsch -- in mehr als einem Drittel der Staaten der Erde gibt es einen signifikanten Vorteil von Mädchen/Frauen in der Sekundarbildung (und da sind auch afrikanische Länder dabei). In der tertiären Bildung sind die Vorteile von Frauen sogar noch größer.
Im Gesundheitswesen gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass Fauen negativ diskriminiert werden -- sie leben schließlich überall länger.
Dass in dem Artikel wieder einmal weibliche Übergriffe (auf Männer und Kinder) übersehen werden, wundert dann auch nicht; nur kurz gesagt: In Kenia wurde vor einigen Tagen mit einem Hungerstreik gegen häusliche Gewalt von Frauen begonnen.
Schreiben Sie weiter! Verleihen Sie den Frauenrechten eine Stimme!
Die Bundesregierung erlaubt der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen für Angriffe auf russisches Staatsgebiet. Nato-Chef Stoltenberg sieht keine Eskalationsgefahr.
Kommentar Südafriks Minirockstreit: Afrikas Frauen werden laut
Der Protest der ANC-Frauen ist längst überfällig: Übergriffe auf Frauen in Miniröcken gehören wie das Geschlechterverhältnis zu den großen Tabus. Endlich tut sich was.
Das Geschlechterverhältnis gehört zu den großen Tabus in Diskussionen um die Entwicklung Afrikas. Die afrikanische Politik ist extrem männlich geprägt, und unter arrivierten neureichen oder mächtigen afrikanischen Männern gelten Verhaltensweisen gegenüber Frauen, die in Europa absolut inakzeptabel wären, als völlig normal.
Südafrika hat die höchste Vergewaltigungsrate der Welt, Bürgerkriege von Kongo bis Liberia gehen mit brutalsten sexuellen Übergriffen einher. In den meisten Ländern sind Frauen im Erb- und Eigentumsrecht, in Gesundheits- und Bildungswesen benachteiligt.
Zugleich wird zuweilen eine extreme und bigotte Form von Prüderie gepredigt, in der Frauen das Tragen kurzer Röcke oder auch von Hosen verboten wird, um die öffentliche Moral zu schützen. Dazu neigen islamische wie christliche Fundamentalisten gleichermaßen, und es ist auch ein beliebtes Disziplinierungsinstrument von Befreiungsarmeen, die eine Hauptstadt erobern und ihr neues, straffes Regiment deutlich machen wollen.
Am Körper der Frau wird Macht durchexerziert. In kurioser Weise hat das moderne Afrika dabei auch den kolonialen Blick auf sich selbst verinnerlicht, der Entblößung als Zeichen von Unzivilisiertheit und Rückständigkeit wertete. Erst vor drei Jahren stellte eine nigerianische Politikerin bei der UN-Generalversammlung den Antrag, das Tragen eines Minirocks oder das Zeigen des Bauchnabels mit drei Monaten Haft zu bestrafen.
Dass die ANC-Frauenliga in Südafrika jetzt männliche Übergriffe auf Frauen in Miniröcken anprangert und die Regierung zum Handeln drängen will, ist überfällig. Letztes Jahr erhielten zwei Kämpferinnen aus Liberia den Friedensnobelpreis, das Schicksal kongolesischer Vergewaltigungsopfer ist mittlerweile weltweit bekannt. Endlich tut sich etwas.
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Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.