Ex-Chef von Olympus festgenommen: Ein System der Vertuschungen

Tsuyoshi Kikukawa, einst Konzernboss des Elektronikkonzerns Olympus, ist verhaftet worden. Gegen ihn besteht der Verdacht des Bilanzbetrugs. Auch zwei weitere Top-Manager hat es erwischt.

War laut der Nachrichtenagentur Jiji seit 1999 für den Bilanzbetrug bei Olympus verantwortlich: Ex-Chef Tsuyoshi Kikukawa. Bild: dpa

TOKIO afp | Mehr als vier Monate nach Aufdeckung des Finanzskandals beim japanischen Elektronikkonzern Olympus ist der ehemalige Konzernchef Tsuyoshi Kikukawa am Donnerstag festgenommen worden.

Gegen den 70-Jährigen bestehe der Verdacht des Bilanzbetrugs, teilte die Staatsanwaltschaft in Tokio mit. Zusammen mit Kikukawa seien zwei weitere ehemalige Top-Manager des Konzerns festgenommen worden.

Olympus hatte Anfang November eingeräumt, seit den 90er Jahren in der Bilanz hohe Verluste aus Finanzgeschäften in Höhe von umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro verheimlicht zu haben.

Vertuscht wurden die Verluste mit Hilfe undurchsichtiger Beraterhonorare und von Abschreibungen auf Firmenkäufe. Ins Rollen gebracht hatte den Skandal der frühere Vorstandschef Michael Woodford im Oktober. Woodford war zuvor entlassen worden.

Kikukawa war laut der Nachrichtenagentur Jiji seit 1999 für den Bilanzbetrug bei Olympus verantwortlich. Das System der Vertuschungen habe er damals zunächst als für Finanzen zuständiger Topmanager von seinem Vorgänger übernommen. Der japanische Kamerahersteller hat 19 ehemalige und amtierende Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wegen des Bilanzbetrugs auf Schadenersatz verklagt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.