Kommentar Hamburger FDP: Vorbei mit der Ruhe

Bei den Liberalen drohen jetzt die Konflikte wieder aufzubrechen. Persönliche, versteht sich, denn politisch-programmatische Streitthemen sind nicht in Sicht.

Das war schon viel zu lange gut gegangen. Seit über einem Jahr bereits haben sich die Cliquen in Hamburgs FDP nicht mehr in der Wolle gehabt, eine vergleichsweise lange Periode des Friedens. Oder zumindest des Waffenstillstandes. Nun aber drohen Konflikte wieder aufzubrechen. Persönliche, versteht sich, denn politisch-programmatische Streitthemen sind nicht in Sicht.

Der Rücktritt von Landeschef Rolf Salo bietet die Gelegenheit, noch offene Rechnungen zu begleichen. Ende 2010 hatte ihn gerettet, dass er auf die Spitzenkandidatur für die Bürgerschaft verzichtete und Katja Suding präsentierte. Deren Erfolg sorgte erst mal für Ruhe.

Das ist nun vorbei. Der Abwärtstrend im Bund macht viele Freidemokraten nervös, in Hamburg sieht es kaum besser aus. Bei drei Prozent im Umfragetief leuchtet auch Sudings Stern blasser. Das Drittel in der Partei, das vor einem Jahr gegen sie stimmte, wird jetzt ihren Griff nach der Parteispitze zu verhindern suchen.

Ob es klug wäre, Partei- und Fraktionsvorsitz in eine Hand zu legen, ist offen. Offen ausgetragene langwierige Querelen wie früher indes kämen mit großer Wahrscheinlichkeit erneuter Wählervergrämung gleich.

Will die FDP in Hamburg überleben, muss sie eine solide Wahl treffen. Sonst landet sie erneut im parlamentarischen Aus.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.