Hochwasser in Thailand: Bangkok bleibt vorerst verschont

Obwohl im Norden Bangkoks inzwischen vier große Industrieparks geflutet sind, gibt es eine erste Entwarnung für die Metropole. Die gefährlichen Wassermassen hätten die Stadt passiert.

Viele Helfer, ausgeklügeltes System: Bangkok rettet sich so vor der Flut. Bild: dapd

BANGKOK dpa | Das bedrohlich steigende Hochwasser in Thailand treibt tausende Arbeiter eines Industrieparks nördlich von Bangkok in die Flucht. Nachdem die Fluten einen provisorischen Schutzwall des Industriegebiets Nava Nakorn durchbrochen haben, wiesen die Behörden die Unternehmen am Montag in einer Fernsehschaltung an, die Produktion einzustellen und ihre Arbeiter auf eine Evakuierung vorzubereiten.

200 Busse und Lastwagen stünden bereit, die Arbeiter in Sicherheit zu bringen, erklärte ein Sprecher des Hochwasserzentrums. Auch eine Tempelanlage, die bis zu 5.000 Menschen aufnehmen könne, stehe zur Verfügung.

Mindestens vier weitere Industrieparks sind bereits überflutet. Der wirtschaftliche Schaden insgesamt ist immens: Zwei Drittel des Landes sind von Hochwasser betroffen, mehr als 200 Fern- und Landstraßen sind überflutet und unpassierbar, die wichtigsten Bahnlinien in den Norden sind gesperrt. Dank ausgeklügelter Hochwasserschutzvorrichtungen hat hingegen die Hauptstadt Bangkok am Montag den Fluten weiter standgehalten.

Erste Entwarnung für Bangkok

Die thailändischen Behörden haben für das Hochwasser in Bangkok eine vorsichtige Entwarnung gegeben. Die Wassermassen aus dem überschwemmten Norden des Landes hätten die Hauptstadt passiert und fließen ins Meer ab, sagte Landwirtschaftsminister Theera Wongsamut der Tageszeitung "Bangkok Post" am Montag. Der Chao-Praya-Fluss in Bangkok erreichte eine Rekordhöhe von 2,39 Metern.

Nach Überschwemmungen nördlich der Millionenmetropole am Wochenende blieb die Hauptstadt am Montag weitgehend trocken. Die Gefahr ist allerdings noch nicht vorüber, die Behörden rechnen auch für Dienstag noch mit Hochwasser. Bangkoks Gouverneur Sukhumbhand Paribatra forderte weitere Hilfsmaßnahmen für gefährdete Gebiete im Norden der Hauptstadt.

Bei den bislang schwersten Überschwemmungen seit 1995 sind in Thailand mindestens 297 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2,3 Millionen Menschen sind betroffen. Die Schäden für die Wirtschaft sollen sich auf 2,4 Milliarden Euro belaufen. Auch Thailands Nachbarländer Kambodscha, Laos und Vietnam kämpfen mit Fluten. Mehr als 550 Menschen in den südostasiatischen Ländern wurden getötet.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.