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  • 11.10.2011

was fehlt ...

...Feudalismus

Als König war man in Europa mal mehr als folkloristischer Beigeschmack. Als oberster Lehensherr verfügte man über alle Ländereien im Herschaftsgebiet, man finanzierte sich über die üppigen Abgaben, die einem die Vasallenschaft ehrfürchtig gesenkten Hauptes entrichtete. Da wäre es ein besonders gehässiger Seitenhieb der Geschichtsschreibung, wenn man heute selbst zum Vasallen degradiert würde, sprich regelmäßig für seinen Lebensraum zahlen müsste. Genau das droht jetzt dem niederländischen Königshaus. Bei den Oranjes fordern immer mehr Politiker, dass die Blaublüter auf finanzielle Privilegien verzichten mögen: Unter anderem soll Beatrix künftig eine Monatsmiete für ihr Residenzschloss Huis ten Bosch bei Den Haag bezahlen. Außerdem fordert man eine Erbschaftssteuer für ihre Abkömmlige, falls sie die rüstige Monarchin überleben sollten. Neben den meisten Oppositionsparteien hat sich auch die rechtsliberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) unter Ministerpräsident Mark Rutte bereits für Einsparungen bei den Oranjes ausgesprochen. Konkrete Entscheidungen werden in den nächsten Tagen erwartet. Auch in der Bevölkerung werden laut Umfragen Kürzungen bei den Ausgaben für das Königshaus befürwortet, jedoch will eine klare Mehrheit zugleich, dass die Niederlande eine parlamentarische Monarchie mit einem gekrönten Staatsoberhaupt bleibt. (FK)