Proteste gegen Zwangsumsiedlung in Birma: Staudammbau vorerst gestoppt

In Birma stoppt der Präsident den Bau eines 2,6 Milliarden Euro teuren Staudamms. Es ist ein Sieg für Umweltschützer und die Bewohner des Irrawaddy, die gegen das Projekt demonstrierten.

Wird vorerst nicht überflutet: Siedlung am Ufer des Irrawaddy. Bild: cjp4610 | CC-BY-SA</span>

RANGUN dapd/dpa | Birma hat ein von China unterstütztes Staudammprojekt im Norden des Landes gestoppt. Der Bau des umgerechnet rund 2,6 Milliarden Euro teuren Myitsone-Damms im Staat Kachin werde beendet, weil "er gegen den Willen des Volkes ist", teilte der birmanische Präsident Thein Sein in einer am Freitag im Parlament verlesenen Erklärung mit.

Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hatte mit Umweltschützern und Menschenrechtsorganisationen eine Überprüfung des Vorhabens am größten Fluss des Landes, dem Irrawaddy, gefordert. Nach ihrer Einschätzung würde der Staudamm viele Bewohner von Dörfern der Region entwurzeln und der Ökologie des Flusses als wichtiger Nahrungsquelle schaden. Kritikern zufolge liegt der Staudamm zudem in einer Region mit Erdbebenrisiko.

Nach Angaben der Oppositionsführerin wurden schon 12 000 Menschen ohne angemessene Entschädigung vertrieben. Die Bauarbeiten hätten schon begonnen. Ein Ende des Projekts könne helfen, Gräben zu überbrücken, sagte sie in der vergangenen Woche.

Das 6000-Megawatt Kraftwerk sollte von einer chinesischen Firma gebaut werden. Die birmanische Regierung hatte geplant, etwa 90 Prozent der Energieproduktion nach China zu exportieren.

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