Bei Ausbildungsfahrt: Marine-Offizier tödlich verunglückt

Noch ein Unfall bei den Seestreitkräften. Ein Offizier starb auf einer Ausbildungsfahrt, als ihn der Baum eines Großsegels am Kopf traf. Die genau Unfallursache ist noch unklar.

Auch auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" hatte sich ein tödlicher Unfall ereignet. Bild: dpa

FLENSBURG/ROSTOCK dpa/dapd | Wieder ein tödlicher Unfall bei der Marine: Ein 28-jähriger Offizier ist bei einer Ausbildungsfahrt auf der Flensburger Außenförde tödlich verunglückt. Der Offizier der Bremerhavener Marineoperationsschule sei Verletzungen erlegen, die er durch das plötzliche Überschlagen des Segelboot-Großbaumes erlitten habe, teilte die Marine mit.

Der 28-Jährige war mit drei weiteren Soldaten auf einer dienstlichen Ausbildungsfahrt. Die Crew steuerte mit dem gut zehn Meter langen Segelboot vom Typ Hanseat 70 der Marineschule Mürwik nach dem Unglück sofort einen dänischen Hafen an. Der Mann wurde von dort aus per Rettungshubschrauber in ein Flensburger Krankenhaus geflogen, wo er jedoch noch seinen Verletzungen erlag.

Zur genauen Unfallursache konnte der Marinesprecher keine Angaben machen. Das Unglück werde nun intern untersucht. Die drei weiteren Crewmitglieder würden befragt. Außerdem habe die Staatsanwaltschaft Flensburg Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.

Erinnerungen an Unglück auf der "Gorch Fock"

Fregattenkapitän Gunnar Wolff vom Marineamt in Rostock sagte, der Unfall sei "wirklich tragisch". Eine hundertprozentige Sicherheit sei auf See aber nicht herstellbar. Es habe sich bei dem Verunglückten um einen erfahrenen Offizier gehandelt. Der Kapitänleutnant habe sich aktuell in der Segelausbildung befunden. Hinweise darauf, dass etwa ein plötzlicher Wetterumschwung zum Unglück beitrug, gebe es bislang nicht. Es habe eine Windstärke von vier bis fünf Beaufort geherrscht.

Auch wenn beide Unglücke nicht miteinander vergleichbar sind: Der Tod des 28-Jährigen rief sofort die Erinnerung an den Unfalltod einer Kadettin aus der Takelage der "Gorch Fock" vor neun Monaten wach. Am 7. November vorigen Jahres war die 25-Jährige im brasilianischen Hafen Salvador da Bahia erschöpft aus der Takelage gestürzt. Das tragische Ereignis und spätere Berichte über angebliche Schikane und unwürdige Rituale auf dem Dreimaster stellten dessen Zukunft als Ausbildungsschiff infrage.

Der gerade vereidigte neue Kadetten-Jahrgang wird nicht auf der "Gorch Fock ausgebildet. Die 189 Offiziersanwärter sollen ihr seemännisches Grundwissen zum Teil an Land und auf Schiffen des Einsatz-Ausbildungsverbandes erlernen.

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