Wahlen in Kanada: Konservative Morgenröte

Dank absoluter Mehrheit werden die wirtschaftsfreundlichen Konservativen Kanada wohl künftig alleine regieren. Und während die linke NDP ebenfalls zulegt, brechen die Liberalen massiv ein.

Die Freude der Sieger: Kanadas Premierminister Stephen Harper mit Frau und Nachwuchs. Bild: reuters

OTTAWA dpa/rtr | Bei den vorgezogenen Neuwahlen in Kanada haben die Konservativen offenbar die absolute Mehrheit gewonnen. Nach Prognosen mehrerer Fernsehsender in der Nacht zum Dienstag konnte die Partei von Premierminister Stephen Harper (52) deutlich mehr als die erforderlichen 155 Wahlkreise für eine parlamentarische Mehrheit gewinnen. Seit 2006 regieren die Konservativen Kanada, mit Harper als Premier mit einem Minderheitskabinett.

Die linke NDP (Neue Demokratische Partei) schnitt nach Angaben des kanadischen Senders CTV überraschend stark ab. Sie lag den Hochrechnungen zufolge haushoch vor den Liberalen, der bis dahin zweitstärksten Partei im Parlament. Jack Layton übernimmt damit als erster NDP-Chef in der Geschichte Kanadas die Rolle des Oppositionsführers. Die 1961 gegründete NDP steht weit links. Die Partei tritt für soziale Ziele ein, aber auch für Gleichberechtigung, Mindestlohn und die Legalisierung von Marihuana.

Die schwerste Niederlage musste die Liberale Partei unter Michael Ignatieff einstecken. Die einzige Partei Kanadas, die seit Staatsgründung 1867 existiert, hatte bisher 77 Sitze im Parlament, nun werden es voraussichtlich nur noch 35 sein. "Es ist hart, so zu verlieren", sagte Ignatieff in der Wahlnacht.

Analysten begrüßten den Ausgang der Wahl. "Wir hatten seit einigen Jahren keine Mehrheitsregierung mehr", sagte Firas Askari von BMO Capital Markets. "Ich glaube, das schafft ein Maß an Stabilität, nach dem die Märkte gesucht haben."

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