Microsofts Panoramadienst "Streetside": Musterbrief gegen die Bilder
Microsoft will im Sommer in Deutschland seinen Bilderdienst "Streetside" einführen. Ein vorheriges Widerspruchsrecht soll nicht eingeräumt werden. Verbraucherzentralen kritisieren das.
DÜSSELDORF dpa | Wieder geht es um Aufnahmen von Häusern fürs Internet: Die Software-Firma Microsoft will über seinen Karten-Panoramadienst "Bing Maps Streetside" Bilder von Häusern und Wohnungen veröffentlichen.
Allerdings solle kein vorheriges Widerspruchsrecht möglich sein, kritisierte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am Donnerstag in Düsseldorf. Mit einem Musterbrief, der in ihren Beratungsstellen und im Internet zu haben ist, will sie zum Widerspruch verhelfen.
"Sind die Daten einmal im Netz, lassen sie sich nur schwer wieder zurückholen", kritisierten die Verbraucherschützer, die das Vorhaben für rechtswidrig halten.
Microsoft will Streetside im Sommer mit Bildern aus vier bayerischen Städten starten. Auch dort fordern Datenschützer und Politik, Vorab-Widersprüche zuzulassen. Der Rivale Google hatte dieses Zugeständnis beim ebenfalls umstrittenen Panoramadienst "Street View" gemacht.
Leser*innenkommentare
Franz Klammer
Gast
Die Schweizer verlangen auch die Unkenntlichmachung von Personen. Dort sollen neben dem Gesicht auch alle anderen Merkmale wie eine eindeutige Kleidung unkenntlich gemacht werden. Denn viele lassen sich auch ohne Gesicht erkennen.
guntherKummerlande
Gast
Wer hat denn hier eigentlich die Hosen
an im Staate Deutschland-
die Bürger und die Justiz dieses Landes
oder ausländische Unternehmen?
Die ausländischen Unternehmen, weil
die Politik hierzu grundsätzlich Industrieinteressen
vor Allgemeinwohlinteressen stellt.
Es wird nichts mehr geregelt, also
setzt die Industrie die Standards de facto selbst.
Der Bock wird zum Gärtner, weil die regelungskompetente Demokratie seit Jahrzehnten
im Sinkflug dämmert.