„Für Hamburg nach Berlin“

Grüne wollen Anja Hajduk an die Spree schicken

49, grüne Fraktionsvize in der Bürgerschaft, 2008 bis 2010 Stadtentwicklungs- und Umweltsenatorin, davor Mitglied des Bundestages.

taz: Frau Hajduk, Sie kandidieren am Sonntag auf der grünen Mitgliederversammlung als Spitzenkandidatin für den Bundestag. Ist die Bürgerschaft so langweilig geworden?

Anja Hajduk: Nein, ich bin gerne Parlamentarierin in Hamburg, habe jetzt aber den Wunsch, nach Berlin zu wechseln.

Sie waren schon mal im Bundestag. Was ist daran so toll?

Ich bin gerne im Bundestag, weil man dort viel auch im Sinne Hamburgs beeinflussen kann. Und ich will dazu beitragen, diese Bundestagswahl mit starken Grünen zu gewinnen, um den Regierungswechsel zu erreichen.

In Hamburg haben Sie 2008 für Schwarz-Grün gekämpft, jetzt sind Sie für Rot-Grün im Bund?

Wir haben 2008 für unsere Politik in Hamburg gekämpft, jetzt tun wir das im Bund. Es ist aber nur ehrlich zu sagen, dass wir eine neue Politik im Bund nur mit der SPD machen können. Das ist auch ein Stück Klarheit für die WählerInnen: Fragen sozialer Gerechtigkeit oder die Energiewende werden nur mit Rot-Grün zu lösen sein.

2011 waren Sie Spitzenkandidatin bei der Bürgerschaftswahl. Wer übernimmt diese Position für 2015, wenn Sie in den Bundestag wechseln?

Diese Frage wird die Partei entscheiden, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Wir haben da sicher kein Personalproblem. Aber jetzt konzentrieren wir uns erst mal auf die Bundestagswahl, über die Bürgerschaft machen wir uns im nächsten Jahr Gedanken.

Nahe liegend wäre die Parteichefin Katharina Fegebank.

Ich werde jetzt bestimmt nicht über Namen spekulieren. Wir haben mehrere jüngere und doch schon sehr erfahrene PolitikerInnen in der Partei und in der Bürgerschaft. Die taz kann beruhigt sein: Wir werden eine gute Wahl treffen.  INTERVIEW: SMV

Grüne Mitgliederversammlung: Sonntag, 12 Uhr, Bürgersaal Wandsbek, Am Alten Posthaus 4