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... Wikileaks-Exklusivität

Und die zwar dem "Spiegel". Bis Montag war der das einzige deutsche Medium, das Exklusivrechte an ausgewählten Depeschen hatte. Nun steigt Springers "Welt" mit auf den Zug – durch die Hintertür.

Ein Raunen ging durch die Medienwelt, als Wikileaks zum ersten mal Infos aus Depeschen von US-Botschaften veröffentlichte. Damals zählten Medien wie Der Spiegel oder die New York Times zum exklusiven Club derjenigen, die die Informationen veröffentlichen durften. Alles natürlich nur in enger Absprache mit Wikileaks.

Nun rühmt sich Springers Welt damit das, hört, hört, "Wikileaks-Kartell" zerschlagen zu haben. Dank einer Zusammenarbeit mit der norwegischen Zeitung Aftenposten habe man nun Zugriff auf alle Dokumente, berichtet die Welt stolz. Und betonte, dass sie bei der Auswertung und Veröffentlichung an keine Absprachen mit Wikileaks gebunden sei. Allerdings würden die Artikel, die sich auf die Depeschen stützen, nach den gleichen Kriterien und ethischen Richtlinien, die auch für alle anderen Artikel gelten, recherchiert und geschrieben. Aber natürlich!

Übringens sicherte sich der Aftenposten bereits im Dezember uneingeschränkten Zugriff auf die Geheimpapiere. Wie? Das wollte die norwegische Zeitung nicht preisgeben. Und dieses Wie wollte auch die Welt nicht verraten. Vielleicht wird ja darüber mal was geleakt.