Werder verliert in Champions League: Es reicht nicht mal zur Europa League

Die Bremer können nicht mal in der europäischen Trostliga überwintern. Ihre Verlegenheitself verliert in London klar gegen Tottenham mit 3:0. Werder steht vor harten Zeiten.

Ohne Chance: Deprimierte Bremer vor dem Anstoß nach dem 0:2. Bild: dpa

LONDON dpa | Ausgeschieden und auch noch vorgeführt: Mit einer Notelf war Werder Bremen bei Tottenham Hotspur chancenlos und hat das Champions-League-Spiel am Mittwoch in London mit 0:3 (0:2) verloren. Das ersatzgeschwächte Team von Trainer Thomas Schaaf muss sich damit nach sieben Jahren erstmals schon vor der Winterpause von der europäischen Fußball-Bühne verabschieden.

Tottenham überstand genauso wie Champions-League-Sieger Inter Mailand die Gruppenphase. Twente Enschede erringt statt Bremen den Platz in der Europa League.

Ein frühes und ein spätes Tor in der ersten Halbzeit besiegelten frühzeitig das Aus. Nach einem dicken Patzer in der Bremer Abwehr erzielte der Franzose Younes Kaboul (6.) die frühe Gastgeber-Führung. In der Nachspielzeit kurz vor der Pause traf dann Luka Modric (45.). Nach dem Seitenwechsel scheiterte Gareth Bale (54.) per Foulelfmeter am Bremer Keeper Tim Wiese. Doch in der 79. Minute gelang Tottenham mit einem Tor von Peter Crouch doch noch das hochverdiente 3:0.

ERGEBNISSE:

Mittwoch, 24.11.2010:

Inter Mailand - Twente Enschede 1:0

Tottenham Hotspur - Bremen 3:0

* * *

TABELLE:

1. Tottenham Hotspur 15:8 10

2. Inter Mailand 12:8 10

3. Twente Enschede 6:8 5

4. Werder Bremen 3:12 2

* * *

NÄCHSTE SPIELE:

Dienstag, 07.12.2010:

Werder Bremen - Inter Mailand (20.45)

Twente Enschede - Tottenham (20.45)

"Wir haben leider relativ früh das Gegentor bekommen. Dennoch hatten wir danach gute Passagen, wir konnten den Gegner eingrenzen," sagte Schaaf. "Was nicht stattgefunden hat, war die Bewegung nach vorne – wir konnten den Gegner nicht in Not bringen." Das kann man wohl sagen: Werder erspielte sich keine einzige zwingende Torchance.

"Nach dem schnellen Rückstand haben wir das ganz gut gemacht, aber das darf dann nicht passieren", ärgerte sich Werder-Chef Klaus Allofs kurz nach dem zweiten Tottenham-Treffer. "Wir sind nicht konzentriert bis zum Ende."

Neben den neun fehlenden Werder-Profis mit Kapitän Torsten Frings an der Spitze war auch Hugo Almeida kurzfristig mit einer Zerrung ausgefallen. Der zuletzt grippekranke Petri Pasanen kam am Spieltag nach, saß aber zunächst nur auf der Bank.

Angesichts der Bremer Personalprobleme kam Felix Kroos, der Bruder des Münchner Nationalspielers Toni Kroos, genauso zu seinem Profidebüt wie sein Drittliga-Kollege Dominik Schmidt. Kroos zeigte eine passable Leistung. Insgesamt sechs Spieler aus der Bremer U23 waren in London im Kader. Vier standen auf dem Rasen.

Doch es dauerte nicht einmal fünf Minuten, da stimmten die Fans an der White Hart Lane ihre berühmten Freudengesänge an. Aaron Lennon sprintete rechts durch, und fünf Werder-Profis schauten nur zu, als die Flanke von der rechten Angriffsseite in den Strafraum segelte: Der völlig frei stehende Kaboul verwandelt mit einem Rechtsschuss.

Werder versuchte es mit neuer 4-1-4-1-Taktik, spielte ordentlich, aber ohne Zug zum Tor. Den ersten Schuss aufs Tor der Gastgeber gab Aaron Hunt in der 21. Minute ab. Deutlich stärker waren die Hausherren. Der erneut schwache Per Mertesacker verlor kurz vor der Pause das Kopfball-Duell gegen Peter Crouch. Von dem Patzer profitierte Modric, der aus kurzer Distanz traf.

Nach dem Wechsel drückte vor allem der später ausgewechselte Publikumsliebling Bale dem Spiel seinen Stempel auf. Zunächst traf er mit einem Freistoß den Querbalken, dann fand er vom Elfmeterpunkt mit Wiese seinen Meister. Kroos hatte gegen Modric das Bein stehen lassen.

Bremen bemühte sich weiter redlich, doch die Londoner kamen immer wieder gefährlich vors Tor. Nachdem zweimal das Aluminium im Weg gewesen war, traf schließlich Crouch nach Vorarbeit von Lennon.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.