Jobs weg im Westen

Baumaschinenfabrik CNH soll geschlossen werden. 500 Arbeitsplätze bedroht. Senat will Fördermittel zurück

Das Baumaschinen-Werk CNH-Baumaschinen GmbH in Spandau soll nach Gewerkschaftsangaben zum kommenden Jahr geschlossen werden. Rund 500 Mitarbeitern in der Fertigung droht der Verlust ihrer Arbeitsplätze, sagte ein IG-Metall-Sprecher gestern. Mit dem Schließungsbeschluss für die Fertigung sei das Ende des gesamten Standorts mit etwa 590 Arbeitsplätzen absehbar.

Im Falle einer Schließung des Werks will der Senat öffentliche Fördermittel in Höhe von rund 13 Millionen Euro zurückfordern. Ein solcher Schritt werde derzeit geprüft, sagte der Sprecher der Wirtschaftsverwaltung, Christoph Lang. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei.PDS) sei mit dem Unternehmen seit einiger Zeit im Gespräch, so Lang. Der Senator werde alles tun, um die Produktion in dem Betrieb zu erhalten. Der Erhalt einer reinen Forschungsabteilung habe keinen Sinn, weil auch eine industrielle Basis notwendig sei.

Die Grundsteinlegung des neuen Produktions- und Verwaltungsgebäudes ist nach IG-Metall-Angaben 1989 mit Investitionszulagen des Senats erfolgt. Zudem seien öffentliche Subventionen in Millionenhöhe zugunsten des Standorts geflossen, betonte der Sprecher.

Als Begründung für die Schließung wurde nach Gewerkschaftsangaben auf die Weltmarktsituation für Baumaschinen, Überkapazitäten im Konzern und ungünstige Wechselkurse verwiesen. Die CNH Baumaschinen GmbH ist laut den Angaben Teil des weltweit drittgrößten Bau- und Landmaschinenherstellers CNH, einer Tochter des Fiat-Konzerns. Fiat habe 1998 das 1876 in Berlin gegründete Traditionsunternehmen Orenstein und Koppel mit damals bundesweit 3.000 Beschäftigten vom Krupp-Konzern übernommen. Am Berliner Standort werden jährlich 2.000 Baumaschinen entwickelt und produziert. ddp