Bayern in der Champions League: Last-Minute-Sieg in Basel

Mit einem 2:1-Erfolg beim FC Basel haben die Bayern den ersten Platz der Champions-League-Gruppe E verteidigt. Am Sonntag tritt der deutsche Meister in Dortmund an.

Der Ball dehnt das Netz zum Ausgleich: Torschütze Schweinsteiger dreht jubelnd ab. Bild: dpa

BASEL/BERLIN dpa/taz | Zwei Siege in zwei Spielen – in der Champions League läuft für Vorjahresfinalist FC Bayern München alles programmgemäß. Und trotzdem wurde beim deutschen Fußball-Meister nach dem Last-Minute-Sieg beim FC Basel nur kurz und dezent gejubelt.

"Wir sind jetzt noch nicht auf der richtigen Spur", mahnte Kapitän Mark van Bommel nach dem glücklichen 2:1 (0:1)-Erfolg am Dienstagabend. Denn das Spiel der Woche folgt erst am kommenden Sonntag in der Bundesliga beim Tabellenzweiten Borussia Dortmund.

Im Westfalenstadion wird der FC Bayern dann auf einen BVB treffen, dem es nach sechs Siegen in Folge an Selbstvertrauen kaum mangeln dürfte. "Wir haben keine Ausreden, wir müssen gewinnen. Und das wird schwer genug", sagte van Bommel.

Dienstag, 28.09.2010:

FC Basel - Bayern München 1:2

AS Rom - CFR Cluj 2:1

* * *

TABELLE:

1. Bayern München 4:1 6

2. CFR Cluj 3:3 3

3. AS Rom 2:3 3

4. FC Basel 2:4 0

* * *

Nächste Spiele:

Dienstag, 19.10.2010:

Bayern München - CFR Cluj 20.45

AS Rom - FC Basel 20.45

Immerhin gab die lobenswerte Willensleistung im Baseler St. Jakob-Park Rückenwind für die Bundesliga. "Wir müssen noch Feinarbeit leisten. Aber ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft und in die Spielweise", sagte Bastian Schweinsteiger, der beide Treffer der Bayern erzielt hatte.

Einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung stellte van Gaal das Team nur auf einer Position um: Für Ivica Olic kam zumindest für eine Halbzeit Hamit Altintop, der auf der rechten Seite den verletzten Arjen Robben ersetzte. Damit gab der Trainer der ganzen Mannschaft ein Signal – und die Chance zur Wiedergutmachung. Und dies versuchten die Bayern in der Anfangsphase auch ganz entschlossen, sie diktierten das Spiel, wirkten spritzig und hellwach.

Der deutsche Meister hatte auch die erste Chance: Nach einem schönen Solo von Philipp Lahm zog Toni Kroos aus dem Hinterhalt ab, Basel-Keeper Franco Costanzo lenkte den Ball mit den Fingerspitzen gerade noch um den langen Pfosten (11.). Die nächste gute Gelegenheit vergab Bayerns Abwehrturm van Buyten fahrlässig (15.).

Drei Minuten später leitete der lange Belgier im Bayernteam das 0:1 mit einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ein. Nach Hackenablage von Marco Streller vollendete Frei die Co-Produktion der früheren Bundesliga-Profis aus 14 Metern eiskalt. Ein Schock für die Münchner, die fast eine Viertelstunde brauchten, um sich neu zu orientieren und wieder Ordnung ins Spiel zu bringen.

Die Präzision für den entscheidenden Pass fehlte aber, Torgefahr kam nicht auf. Glück hatte der Vorjahres-Finalist in der 29. Minute, als der frühere Frankfurter Benjamin Huggel beim von den Basel-Fans schon bejubelten Tor im Abseits stand (29.). Drei Tage nach dem 1:2-Tiefschlag durch Mainz in der Bundesliga wackelte die Bayern-Abwehr zudem in vielen Szenen wieder bedenklich. Schlussmann Hans-Jörg Butt verhinderte das 0:2, als er einen Schuss von Xherdan Shaqiri gerade noch abwehren konnte (40.).

In der Halbzeitpause waren van Bommel und Torwart Jörg Butt in der Kabine "ziemlich laut geworden", wie der Bayern-Kapitän verriet. "Man muss klare Worte finden", erzählte van Bommel. Van Gaal musste reagieren. Der Holländer nahm Altintop zur Pause vom Platz und brachte Mario Gomez als zweiten Stürmer. Mit dem 4:2:2- System sollte die Präsenz im gegnerischen Strafraum erhöht werden.

Und die Umstellung zahlte sich aus, die Bayern erhöhten Druck und Torgfahr. Mit energischem Einsatz erzwang Müller den Strafstoß; Huggel hatte ihn zu Fall gebracht. Schweinsteiger verwandelte sicher: Sein sechster Treffer im 49. Champions-League-Spiel - Nummer sieben folgte kurz vor dem Schlusspfiff.

Fink hatte nach der 1:2-Auftaktniederlage beim rumänischen Titelträger CFR Cluj voll auf Attacke gesetzt. Bis zum 1:1 ging das Konzept auf - dann kamen die Bayern, van Gaals Elf kontrollierte die Partie nun. Beim Schuss von Miroslav Klose (73.) war Costanzo auf dem Posten (73.). Müller (83.) und Olic (85.) hatten weitere gute Chancen.

"Unser Ziel war, nach Basel zu kommen, zu gewinnen und Tabellenführer zu bleiben", resümierte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge zufrieden. "Das hat die Mannschaft gut umgesetzt in der zweiten Halbzeit, auch wenn es spät war mit dem Tor in der 89. Minute." Mit sechs Punkten führen die Bayern nach zwei Spieltagen die Gruppe E an.

Auch Rummenigge lenkte in seiner Rede beim Mitternachtsbankett den Blick letztendlich nach vorne. "Ich glaube, das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Er hoffe, dass die Mannschaft nun in Dortmund "nachlegen kann".

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