Kommentar Masterplatzvergabe: Studenten ohne Perspektive

Während sich an den Vorlieben der Personalchefs wenig ändern lässt, ist die beschränkte Zahl der Masterstudienplätze eine politische Entscheidung.

Notenvergabe ist subjektiv. Das weiß jeder, der schon mal auf eine Schule gegangen ist. Die Universitäten sind davon nicht frei - trotz aller Hoffnungen auf "international vergleichbare Abschlüsse", die man mit dem Bologna-Prozess schaffen wollte.

Um die wenigen BWL-Masterplätze fair zu verteilen, findet sich die Hamburger Hochschule damit ab, dass dieses Bologna-Ziel nicht erreicht wurde. Sie stellt ihre eigenen Bedingungen und beauftragte ein externes Unternehmen, einen Auswahltest zu erstellen, in dem das abfragt wird, was man im vorangegangenen Studium eigentlich hätte mitnehmen sollen.

Klarkommen müssen damit die Studenten, die sich auf den Internetseiten der Unis durch den Dschungel an Auswahlbedingungen - Stresstests, Motivationsschreiben oder Sprachzertifikate - kämpfen müssen. Die Bachelorabsolventen haben die Wahl: entweder sie versuchen es auf einem Arbeitsmarkt, auf dem sie gegen die etablierten Diplomabsolventen keine Chance haben - oder sie bewerben sich auf einen Masterstudienplatz, auf den ihre Aussichten ebenfalls nur gering sind.

Während sich an den Vorlieben der Personalchefs wenig ändern lässt, ist die beschränkte Zahl der Masterstudienplätze eine politische Entscheidung. Es ist eine Entscheidung, die der Mehrheit einer ganzen Studentengeneration die Zukunft verbaut.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.