Ziviler Ungehorsam: "Wichtig ist die Einstellung - ohne Mampf kein Kampf"

Feldbesetzer Tim über Fleischfresser, Insekten und einen gewaltfreien Umgang mit der Natur.

Tim schläft in zehn Metern Höhe, dort hat er seine Ruhe vor dem Trubel im Camp. Bild: Holger Fröhlich

taz: Tim, wer seid ihr und was macht ihr hier?

Tim: Uns geht es um einen gewaltlosen Umgang mit der Natur, ohne Unterdrückung. Wir sind sozusagen postmoderne Vegan-Anarchisten.

Was ist das Grundrezept einer erfolgreichen Besetzung?

Die richtige Einstellung. Die Handlung muss von Innen kommen. Das Wichtigste aber ist das Essen: ohne Mampf kein Kampf.

Ihr ernährt euch strikt vegan. Was sagt ihr zu Fleischessern?

Das akzeptieren wir nicht. Aber wir zeigen Alternativen, sonst wären wir selbst nicht besser.

möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen. Für das Camp hat er seinen Job gekündigt. Danach will er durch Deutschland ziehen - von Besetzung zu Besetzung. Irgendwo sei immer etwas zu tun.

Kommt artgerechte Tierhaltung für euch in Frage?

Nein. Bio-Fleisch gibts für uns nicht. Wir sind strikt gegen die Haltung von Tieren.

Nehmt ihr jede Spende an?

Einmal kamen Leute mit Bratwürsten, die mussten wir vom Feld verbannen. Wir haben dann Flyer zu veganen Ernährung gedruckt. Seitdem klappt das.

Schließt ihr Insekten mit ein?

Ja. Wir verbrennen kein Holz mit intensivem Insektenbefall. Wir töten auch keine Mücken, obwohl wir in der Küche ein massives Wespen-Problem haben. Ich wurde in der ganzen Zeit hier noch nicht einmal gestochen.

Würdest du diese Überzeugung deiner Gesundheit vorziehen?

Ich achte nicht auf meine Gesundheit und esse alles durcheinander. Ich fühle mich topfit, meinem Körper geht es gut.

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