Von der Leyen droht Amazon

VERSANDHANDEL Bericht über schlechte Behandlung von Leiharbeitern alarmiert jetzt auch Ministerin

BERLIN dpa/taz | Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat Aufklärung über die Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitern bei dem Onlineversandhändler Amazon gefordert. „Der Verdacht wiegt schwer“, sagte sie. Falls sich die Vorwürfe bestätigten, könnte der Leiharbeitsfirma, die mit Amazon zusammenarbeitet, die Lizenz entzogen werden. In einer ARD-Dokumentation waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen am hessischen Amazon-Standort Bad Hersfeld gezeigt worden.

Der private Sicherheitsdienst Hensel European Security Services, der die zumeist ausländischen Mitarbeiter dem Bericht zufolge schikaniert haben soll, wehrte sich in einer Pressemitteilung gegen die Vorwürfe: „Den Vorwurf, unser Unternehmen pflege rechtsradikale Ansichten oder unterstütze diese, weisen wir zurück.“ Die Gewerkschaft Ver.di wirft dem Konzern schon seit Längerem vor, gerade Saisonkräfte schlecht zu bezahlen und etwa mit strengen Kontrollen und Überwachung zu gängeln. Amazon kündigte an, die Vorwürfe zu prüfen.

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