Deutscher Wachmann tot: Attentat auf Hilfsorganisation

Selbstmordattentäter haben im afghanischen Kundus das Büro einer Hilfsorganisation angegriffen. Ein deutscher Wachmann kam ums Leben. Zur Tat bekannten sich die Taliban.

Für die Angestellten war das Dach der letzte Fluchtpunkt: Gebäude der Hilfsorganisation "Organisation Development Alternatives Inc (DAI)". Bild: ap

KABUL/BERLIN afp | Bei einem Selbstmordanschlag auf das Büro einer US-Hilfsorganisation im nordafghanischen Kundus ist ein deutscher Wachmann ums Leben gekommen. Wie ein Mitarbeiter der US-Botschaft der Nachrichtenagentur AFP sagte, waren die Attentäter am Freitagmorgen in die Büroräume der Organisation Development Alternatives Inc (DAI) eingedrungen. Das Auswärtige Amt bestätigte den Tod eines Deutschen.

Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Kundus, Mohammed Omar, stürmten mindestens vier Selbstmordattentäter im Morgengrauen die DAI-Niederlassung in Kundus. Ein erster Selbstmordattentäter sprengte sich nach Angaben afghanischer Behörden am Eingang des Geländes in die Luft, ein zweiter innerhalb des Komplexes. Ihre Komplizen wurden demnach von Sicherheitskräften getötet, bevor sie ihre Sprengstoffgürtel zünden konnten.

Nach Angaben des US-Botschaftsvertreters flüchteten sich die meisten DAI-Mitarbeiter während der Kämpfe auf das Dach des fünfstöckigen Gebäudes. Dabei habe ein weiterer Ausländer, dessen Identität zunächst unklar war, Schussverletzungen am Arm erlitten. Möglicherweise sei er von einem Querschläger getroffen worden. Nach dem Anschlag sicherten afghanische Soldaten den Komplex.

Zu der Tat bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Insgesamt seien sechs Selbstmordattentäter daran beteiligt gewesen, sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid der AFP. Zu dem Zeitpunkt hätten sich neben den Sicherheitskräften und Polizisten 52 Ausländer in dem Komplex aufgehalten.

Die Organisation DAI ist ein Vertragspartner der staatlichen US-Hilfsorganisation USAID. Sie hat vor etwa vier Monaten ihre Arbeit in Kundus aufgenommen. Kundus ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, in der die Bundeswehr ein Regionales Wiederaufbauteam unterhält.

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