WM-Premiere Spanien gegen Portugal: Das Nachbarduell um "Leben und Tod"

Dienstag trifft Spanien erstmals bei einer Weltmeisterschaft auf den Rivalen Portugal. Die Spanier sind zuversichtlich, doch Portugals Stürmer Ronaldo bereitet ihnen Kopfzerbrechen.

Dieser grinsende Schönling lehrt den Spaniern das fürchten: Cristiano Ronaldo beim Spiel gegen Nordkorea. Bild: ap

BERLIN taz | Es ist ein Spiel mit Tradition, das jedoch weit davon entfernt ist, ein Klassiker zu sein. Zwar sind die Nachbarländer der Iberischen Halbinsel schon 32-mal aufeinandergetroffen, aber bei einer Weltmeisterschaft kam es noch nie zu einem direkten Duell. Es findet also am Dienstagabend in Kapstadt (20.30 Uhr, ZDF) eine Premiere statt.

Bislang haben die vor dem Turnier so hoch gehandelten Spanier nicht so recht überzeugen können. Aber Mittelfeldspieler Sergio Busquets verspricht: "In den wichtigen Spielen ist Spanien da." Und Trainer Vincente Del Bosque erwartet neue Höchstleistungen von seinem Team.

Das Achtelfinalspiel gegen Portugal sei der richtige Anlass, um neue Impulse zu setzten und die Zweifel an seinem Team zu beseitigen. Er freut sich auf die "starken Emotionen, die Spiele auf Leben und Tod". Der frühzeitige Exitus der Spanier bei dieser Weltmeisterschaft soll verhindert werden.

Am meisten fürchten diese die Unberechenbarkeit des portugiesischen Stürmerstars Ronaldo. Der Coach Del Bosque räumt ein, dass er nicht so recht einschätzen kann, wie man diesem begnadeten Dribbler am besten unter Kontrolle bekommt. Er sagt: "Wir wissen nicht, ob Ronaldo im Flügel oder im Zentrum spielen wird, und müssen unser Abwehrsysteme auf beide Fälle ausrichten."

Das Wichtigste sei, die gesteckten Ziele zu erreichen. War sich ganz Spanien im Vorfeld des Turniers sicher, den Weltmeistertitel als amtierender Europameister schon in der Tasche zu haben, konzentriert sich der Trainer auf das von ihm ausgegebene bescheidene Ziel Viertelfinale.

Mittelfeldspieler Xabi Alonso hofft derweil inständig derjenige zu sein, der Spanien ins Viertelfinale schießt. Im Spiel gegen Chile hatte Alonso sich den rechten Knöchel verletzt, und sein Einsatz ist deshalb nach wie vor fraglich.

Ebenfalls verletzt war Stürmer Fernando Torres. Seine Verletzung hat er mittlerweile auskuriert, allerdings hat er bei diesem Turnier noch nicht zu seiner Form gefunden. Man muss abwarten, ob Del Bosque ihm weiter vertraut. Torres ist indes davon überzeugt, dass der Siegeswillen der Spanier nach der schwache Vorrunde erwacht.

Bisher kam der gefürchtete spanische Offensivdrang kaum zum Vorschein. Die Devise von Del Bosques Mannschaft scheint zu sein: Je größer der Gegner, desto stärker der Siegeswille. Wenn in Südafrika beide iberischen Mannschaften aufeinandertreffen, erwartet Spanien, dass die "furia roja" endlich einmal zeigt, was sie zu leisten imstande ist.

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