Die Chefs und die Telekom-Affäre: Zumwinkel und Ricke nicht beteiligt

Zwei Jahre wurde gegen die Telekom-Manager Zumwinkel und Ricke ermittelt, doch die Staatsanwalt fand keine Belege für eine Mitschuld an der Bespitzelung von Gewerkschaftern und Journalisten.

Vom Verdacht befreit: Ricke und Zumwinkel bei der Hauptversammlung 2006. Bild: dpa

BONN dpa | Nun ist es amtlich: Der frühere Telekom- Konzernchef Kai-Uwe Ricke und der Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel werden in der Telekom-Bespitzelungsaffäre nicht angeklagt. Das Ermittlungsverfahren gegen sie sei eingestellt worden, sagte der Bonner Oberstaatsanwalt Fred Apostel am Montag in Bonn. Es sei kein hinreichender Tatverdacht festgestellt worden.

In der Affäre geht es um das Ausschnüffeln von Gewerkschaftern, Aufsichtsratsmitgliedern und Journalisten. Das Vorgehen hatte einen Sturm der Entrüstung in der Öffentlichkeit und bei Betroffenen ausgelöst. Bespitzelt wurden etwa 50 Personen.

Gegen Zumwinkel und Ricke hatte laut Staatsanwaltschaft ein Anfangsverdacht bestanden, die illegale Erhebung von Telefondaten in den Jahren 2005 und 2006 angeordnet zu haben. Die Ermittlungen gegen beide Spitzenmanager wurden nach zweijähriger Dauer aus Mangel an Beweisen oder wegen erheblicher Zweifel an ihrem Mittun oder ihrer Mitwisserschaft eingestellt.

Zumwinkel und Ricke hatten stets abgestritten, in die Bespitzelung verwickelt gewesen zu sein. Mit den illegalen Aktionen sollte eine undichte Stelle im Aufsichtsrat gefunden werden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es in 42 Fällen zu Verstößen gegen das Bundesdatenschutzgesetz gekommen ist. Gegen drei Telekom-Mitarbeiter, darunter einen Leiter der Konzernsicherheit, sowie den Geschäftsführer einer Berliner IT-Firma wurde Anklage unter anderem wegen des Vorwurfs der Verletzung des Fernmeldegeheimnisses sowie Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz erhoben.

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