Sigmar Polke ist tot: Höhere Wesen befahlen ...

Der große deutsche Maler Sigmar Polke ist tot. In ironischer Weise setzte er sich in seinen Bildern mit den verschiedenen Kunststilen auseinander.

Ironischer Analytiker: Sigmar Polke steht im Museum für Gegenwartskunst in Siegen vor einem seiner unbetitelten Werke. Bild: dpa

KÖLN dpa/taz | Der Maler und Grafiker Sigmar Polke ist tot. Er sei in der Nacht zum Freitag nach längerem Krebsleiden zu Hause in Köln gestorben, sagte sein Galerist Erhard Klein aus Bad Münstereifel der Nachrichtenagentur dpa. Polke wurde 69 Jahre alt.

Polke reflektierte in seinen Bildern das Kunstverständnis seiner Kollegen und der Betrachter. In oft spielerischer Art setzte er sich mit den verschiedenen Stilen auseinander, fand oft einen sehr ironischen Zugang. Wie etwa in dem Bild "Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!"

Polke war dabei stets ideologiekritisch. Sein Sinn für Ironie spiegelt sich auch in der Namensgebung des von ihm 1963 mitinitierten Stils des "Kapitalistischen Realismus". Das war natürlich als Kritik am konsumorientierten Kapitalismus gemeint, weshalb es im Namen bewusst auf die von der sowjetischen Diktatur vorgeschriebenen Kunstgattung des "Sozialistischen Realismus" anspielte.

Der im niederschlesischen Oels geborene Polke galt international als einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart. Zusammen mit Gerhard Richter führte er konstant den vom Wirtschaftsmagazin Capital ermittelten "Kunstkompass" an.

Die Bilder des als sehr medienscheu geltenden Malers erreichten auf dem Kunstmarkt Preise im sechs- bis siebenstelligen Euro-Bereich. In seinen Werken thematisierte er oft politische und historische Themen.

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