Kommentar Museumsschließungen: Auffällig viele Parallelen

Jetzt hat es schon das zweite Museum erwischt: Auch in Altona wurde die Komplette Schließung erwogen. Und wieder rudern nach einem öffentlichen Aufschrei alle zurück.

Jetzt hat es also das zweite Haus erwischt: Auch das Altonaer Museum muss, wie die Galerie der Gegenwart, für länge Zeit teilschließen. Der Altonaer Direktor sagt, wie zuvor der Kunsthallen-Chef, dass dies dem Sparzwang geschuldet sei. Und die Kultursenatorin beharrt darauf, dass es wegen des Brandschutzes geschehe - obwohl Experten dies bereits widerlegt haben. Abermals wird zunächst eine längerfristige Totalschließung erwogen, abermals rudern nach einem öffentlichen Aufschrei alle zurück. In beiden Häusern funktioniert eine Teilschließung jetzt plötzlich doch, und sparen kann man ja anderswo.

All diese Parallelen können natürlich zufällig sein. Glaubt man das aber nicht, kann man in ihnen einen neuen Beweis jenes linkischen Taktierens sehen, das für Hamburgs Kulturpolitik derzeit typisch ist: eine Mixtur aus Sparvorgaben und einer Verhuschtheit, wenn es darum geht, deren Auswirkungen transparent zu machen, sprich: laut zu sagen, dass Museen schließen müssen, um zu sparen.

Dabei hätte Transparenz vielleicht positive Folgen: Womöglich würde sich die Bevölkerung ja mit den Kulturinstitutionen und der vom Sparzwang gebeutelten Senatorin solidarisieren. Das wiederum könnte ihr bei Verhandlungen mit Senatskollegen den Rücken stärken. Es könnte ihr Standing verbessern - und das von Hamburgs Kultur.

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Seit 2000 Redakteurin der taz am Standort Hamburg. Schwerpunkte: Kultur und -politik, Drittes Reich, Judentum, Religion allgemein.

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