Wer wird Kapitän: WM-Entscheidung gefällt

Philipp Lahm wird die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft als Kapitän anführen - und Manuel Neuer wird die neue Nummer 1. Die EM 2016 findet in Frankreich statt.

Philipp Lahm vertritt den verletzten Michael Ballack bei der WM in Südafrika als Mannschaftskapitän. Bild: dpa

EPPAN dpa | Bundestrainer Joachim Löw hat den 26-Jährigen Phillip Lahm am Freitag im Trainingslager im italienischen Eppan zum Spielführer für das WM-Turnier in Südafrika anstelle des verletzten Michael Ballack ernannt. Nummer 1 des dreifachen Weltmeisters wird Manuel Neuer sein. Der Schlussmann von Schalke 04 bekam wie erwartet den Vorzug vor Tim Wiese (Werder Bremen) und Hans- Jörg Butt (Bayern München).

Lahm wird an diesem Samstag beim Test in Ungarn noch nicht sein 65. Länderspiel bestreiten. Wie Bastian Schweinsteiger, der zum Vize- Kapitän berufen wurde, und Butt und Thomas Müller wird er die Reise nach Budapest zur Schonung nach der langen Saison mit dem deutschen Double-Sieger FC Bayern nicht antreten. Für ihn wird Miroslav Klose deutscher Spielführer sein. Der Bayern-Angreifer gehört wie Lahm, Schweinsteiger und Arne Friedrich sowie Per Mertesacker in Südafrika dem Mannschaftsrat an.

Der Münchner Lahm bestreitet bei der WM sein viertes großes Turnier. Er war bereits bei den Europameisterschaften 2004 und 2008 sowie beim WM-Sommermärchen 2006 im Einsatz. "Er war immer ein Spieler der sich viele Gedanken macht und immer klar seine Meinung äußert. Sein Feedback ist immer offen und ehrlich", sagte Löw über den neuen Kapitän.

Neuer ist erstmals bei einem Großereignis dabei. Der 24-Jährige kommt am Samstag in Budapest zu seinem vierten DFB-Einsatz. Er ist damit nach Wolfgang Fahrian 1962 der Torwart mit der geringsten Länderspielerfahrung. Noch im vergangenen Herbst galt Neuer als Nummer drei hinter Robert Enke, der im November Selbstmord begangen hatte. Der Leverkusener René Adler musste wegen einer Rippen- Operation im Mai seine WM-Teilnahme absagen.

Frankreich bekam den Zuschlag für die Ausrichtung de übernächsten Europameisterschaft 2016. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA um DFB-Präsident Theo Zwanziger gab den Franzosen den Vorzug vor den Bewerbern aus Italien und der Türkei. Das Turnier in sechs Jahren findet erstmals mit 24 Mannschaften statt. Frankreich hatte bisher die WM 1938 und 1998 ausgerichtet. EM-Gastgeber war man im Jahr 1960 und 1984. Die EM 2012 findet in Polen und der Ukraine statt.

2016 soll in neun Städten gespielt werden, neue Stadien entstehen in Bordeaux, Lyon, Lille und Nizza. Frankreich, das mit dem Slogan "Fußball, wie wir ihn lieben" Erfolg hatte, war auch Favorit des Deutschen Fußball-Bundes. Das Heimatland von UEFA-Präsident Michel Platini hatte im Gegenzug die erfolgreiche deutsche Bewerbung um die Ausrichtung der Frauen-WM 2011 unterstützt.

Durch das Votum für die Franzosen erlitt Weltmeister Italien eine erneute, bittere Niederlage. Die Azzurri hatten bereits mit ihrer Bewerbung für das Turnier 2012 eine unerwartete Schlappe erlitten und im April 2007 gegen Außenseiter Polen/Ukraine verloren. Für die Türken ist es bereits die dritte gescheiterte Bewerbung um ein Fußball-Großereignis.

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