Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

... WM-Affen die Scheu

Sie überfallen Häuser und Picknick-Plätze, klauen Brote und Taschen: Beinahe wie marodierende Jugendbanden führen sich die Bärenpaviane rund um Kapstadt auf. Angst vor dem Menschen? Nie gehört.

Peitschen und Bengalisches Feuer müssen es mindestens sein. Mit Schreien, Pfeifen oder bloßer Anwesenheit erreichen die Affenwärter von Simon's Town schon lange nichts mehr gegen die umherschweifenden Pavian-Gangs. Sie lassen sich nur schwer vertreiben, sind verroht, haben keinen Respekt mehr vor menschlichem Vernichtungswahn.

Die häufigen Raubzüge vereinfachen das Leben der kriminellen Tiere ungemein. Erschrockene Touristen sind leichte Opfer - und ein geklautes Toastbrot bringt genausoviel Energie, wie sonst auf einer ganztägigen Nahrungssuche zusammenkommt, sagen Forscher. Bleibt also mehr Zeit für angenehmere Beschäftigungen wie Sozialkontakte oder Geschlechtsverkehr.

Immerhin: Im Vorfeld der WM ist Südafrika alarmiert. Kapstadts Verwaltung hat bereits eine halbe Million Euro für Prävention locker gemacht, sogar eine Notfall-Hotline für Pavian-Attacken wurde eingerichtet. Billiger und traditioneller wäre die Methode gewesen, die der südafrikanische Polizeichef Bheki Cele im vergangenen Jahr für umherschweifende Menschen-Gangs vorgeschlagen hat: Erst schießen, dann fragen.