Aufstiegsrennen: St. Pauli ballert sich in Richtung Liga 1

Der FC. St. Pauli hält mit einem 6:1-Kantersieg gegen Koblenz Kurs auf die Bundesliga und stößt den Gegner in die Dritte Liga.

Bekamen am Ende kaum noch die Arme für jeden Treffer hoch: Die Spieler des FC St. Pauli. Bild: dpa

Der FC St. Pauli bleibt zwei Spieltage vor dem Saisonende auf dem zweiten Platz der Zweiten Liga und hat damit zumindest die Relegation gegen den Bundesliga-Drittletzten sicher. Nach einem Stotterstart kam die Tormaschinerie der Hamburger erst kurz vor der Halbzeit in Fahrt. Dann nahmen die Hamburger die abstiegsbedrohte TUS Koblenz aber auseinander. Takyi, Naki, Ebbers und Lehmann wirbelten die Abwehr des Tabellenvorletzten ein um andere Mal durcheinander und trafen beim 6:1 (2:0) nach Belieben.

Dabei sah es zunächst nicht nach einem Torfestival am Millerntor aus. Die Hamburger kontrollierten in der Anfangsphase zwar das Spiel, kamen aber kaum zu zwingenden Torchancen. Auf der anderen Seite hatte Marvin Pourie gleich zweimal nach schnell vorgetragenen Kontern die Führung für die Koblenzer auf dem Fuß, scheiterte aber im letzten Moment an den Hamburger Verteidigern Markus Thorandt und Fabio Morena.

Die Hamburger hingegen konnten selbst zwei Elfmeter-Chancen nicht verwerten: Nachdem Charles Takyi nach 28 Minuten von Manuel Hartmann im Strafraum gefällt worden war, zielte Florian Bruns vom Punkt aus neben das Tor. Da gleich fünf Koblenzer zu früh in den Strafraum eingedrungen waren, ließ Schiedsrichter Wolfgang Stark den Strafrstoß wiederholen. Doch Matthias Lehmann gelang es nicht, den Koblenzer Torhüter Dieter Paucken zu überwinden.

Als sich die 19.700 Zuschauer allmählich auf die Halbzeitunterbrechung einrichteten, gelang den Hamburgern mit einem Doppelschlag doch noch eine klare 2:0-Pausen-Führung. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff düpierte Takyi seinen Gegenspieler mit einer kurzen Körperdrehung und katapultierte den Ball aus 19 Metern ins kurze Eck. Nur sechzig Sekunden später tankte sich Marius Ebbers auf der rechten Seite durch und bediente den mitgelaufenen Deniz Naki mustergültig. Dessen ersten Schussversuch konnte Paucken noch abwehren, gegen den Nachschuss aber war der Koblenzer Keeper machtlos.

Nach der Pause machten die Hamburger dort weiter, wo sie Ende der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Ebbers erkämpfte sich in der 57. Minute den Ball, bediente Naki, der auf Takyi weiterleitete. Mit einem Schlenzer traf der Hamburger Mittelfeldspieler aus kurzer Distanz zum 3:0. Nur zwei Minuten später schickte Lehmann Stürmer Ebbers mit einem 40-Meter-Pass auf die Reise, der den Ball im kurzen Eck unterbrachte.

Ein weiterer Lehmann-Pass, diesmal über 50 Meter auf den eingewechselten Rouwen Hennings brachte weitere zehn Minuten später das 5:0. Der Widerstand der Koblenzer war zu diesem Zeitpunkt längst gebrochen. Nachdem Zoltan Stieber den neu ins Spiel gekommenen Max Kruse im Strafraum am Trikot gezupft hatte, zeigte Schiedsrichter Stark erneut auf den Punkt. Lehmann ließ sich die Chance diesmal nicht nehmen und ballerte den Ball wuchtig in die Maschen (73.). Der Ehrentreffer durch Pourie, nur eine Minute später, wurde von den verzückten St. Pauli-Fans kaum noch wahrgenommen.

„Wir haben es jetzt selber in der Hand aufzusteigen“, freute sich Holger Stanislawski über den höchsten Heimsieg der Saison. Nach dem Sieg ist St. Pauli Platz drei, der zu zwei Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga berechtigt, praktisch sicher. Vom Tabellenvierten Fortuna Düsseldorf trennen die Hamburger nicht nur sechs Punkte, ihr Torverhältnis ist auch um 21 Treffer besser als das der Rheinländer.

Doch auch der zweite Platz, der zum direkten Aufstieg berechtigt, ist den Hamburgern an diesem Spieltag vom Verfolger Augsburg, der erst am Sonntag antritt, nicht mehr zu nehmen. Vier Punkte Vorsprung haben die Hamburger vor Augsburg. Koblenz hingegen hat nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Sechs Punkte trennt die Mannschaft vom rettenden Ufer. „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit als Opfergabe dargeboten und uns wehrlos ergeben“, haderte der Koblenzer Trainer Petrik Sander mit seinem Team.

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