Katastrophe in Belgien: Bis zu 20 Tote bei Zugunglück

Bei dichtem Schnee sind am Rand von Brüssel zwei Regionalzüge zusammengeprallt. Noch gibt es keine genauen Opferzahlen. Der internationale Zugverkehr musste zeitweise unterbrochen werden.

Bei dem Unfall verkeilten sich die beiden ersten Waggons der Züge ineinander; die Wucht des Aufpralls schob sie nach oben. Bild: dpa

BRÜSSEL dpa/apd/afp | Bei einem frontalen Zusammenstoß zweier Regionalzüge bei Brüssel sind nach Angaben der Brüsseler Staatsanwaltschaft "zwischen acht und 20 Menschen" ums Leben gekommen. Außerdem wurden zahlreiche Menschen verletzt. Es handelt sich um eines der schlimmsten Zugunglücke in Belgien seit Jahrzehnten.

Über die genaue Zahl der Toten waren zunächst von den Behörden keine übereinstimmenden Angaben zu erhalten. Der Gouverneur der Provinz Flämisch-Brabant, Lode De Witte, wollte nur die Zahl von zehn Toten bestätigen. Es könnten sich aber noch Opfer in den beschädigten Waggons befinden, fügte er hinzu. De Witte sprach von elf Schwerverletzten, darunter ein Kind.

Die Bahngesellschaft SNCB hatte dagegen erklärt, es habe bei dem Zugunglück 25 Tote gegeben, und etwa 150 Menschen seien verletzt worden. Während der Bürgermeister der Stadt Halle, Dirk Pieters, laut der belgischen Nachrichtenagentur Belga von 20 Todesopfern ausging. Das Unglück ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr zwischen den Bahnhöfen Buizingen und Halle am südwestlichen Brüsseler Stadtrand.

Einer der beteiligten Lokführer hatte nach amtlichen Angaben ein Stoppsignal überfahren. Es handele sich dabei um einen aus Löwen kommenden Zug, der dann bei Halle nahe Brüssel auf einen anderen Zug geprallt sei, sagte Gouverneur De Witte gegenüber Belga. Der andere Zug habe seine Signale beachtet, er hatte allerdings Verspätung.

Bei dem Unfall verkeilten sich die beiden ersten Waggons der Züge ineinander; die Wucht des Aufpralls schob sie nach oben. Der Unfallort bot ein Bild der Verwüstung. Die Feuerwehr musste die Passagiere aus den schwer beschädigten Wagen befreien. In den beiden Zügen seien laut SCNB zusammen zwischen 250 und 300 Menschen gewesen.

Der Bürgermeister sagte weiter, die Schwerverletzten würden an Ort und Stelle behandelt und dann in ein Krankenhaus gebracht. Helfer brachten die Leichtverletzten in ein Sportzentrum in Halle. Die Behörden richteten ein Krisenzentrum ein. Der Zugverkehr zwischen Brüssel und dem Südwesten des Landes wurde vorübergehend eingestellt. Unterbrochen waren auch die Verbindungen des Eurostars und des Thalys zwischen Paris, Brüssel, Amsterdam und Köln.

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