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Würden die USA nichts unternehmen, würden sich die Kommentatoren vor "Betroffenheit", "Abscheu" und sonstigem über diese Humanität überschlagen. Da sie nun aber etwas unternehmen, kann ja dahinter nur das "Böse" lauern.
Einmal mehr verfängt sich die Linke in der eigenen Propaganda. Wenn diese doch wenigstens rudimentär intelligent wäre...
Mit seiner Ernennung zum Sonderbeauftragten für Haiti erhält George W. Bush die unverdiente Chance, mit dem Mäntelchen der Barmherzigkeit in die Annalen der Weltgeschichte einzugehen. Das ist umso bedauerlicher, als gerade er für eine Gesinnung steht, die für die enormen Sekundärschäden des Erdbebens verantwortlich zeichnen muss. Denn neben einer durch und durch korrupten Regierung haben auch hier wieder einmal internationale Großkonzerne ein einstmals intaktes Land ökologisch und wirtschaftlich in den Ruin getrieben und somit die Folgeschäden des Erdbebens zur vielleicht größeren Katastrophe werden lassen. „Schickt Geld, keine Güter“, darf Herr Bush im Fernsehen sagen und bestätigt damit nur die alltägliche Praxis, denn schon seit Jahren hängt Haiti am Tropf der Weltgemeinschaft, ohne das – wie immer – die eigentlich Verantwortlichen zur Kasse gebeten werden.
In der Karibik zeigt man "das man jemand ist": Die USA ist dort "ueberall" (auser Venezuela) und beweist das auch mit Flugzeugtraegern. Frankreich ist auch "jemand" in der Karibik(Martinique & Guadeloupe) - auch manchal mit einem Flugzeugtraeger, denn Frankreich ist schon 300 Jahre in den Amerikas (100 laenger als die USA)-und ist auch "Nachbar" Brasiliens in Guyana/Suedamerika. Frankreich ist auch noch auf zwei Inseln vor Kanada - St.Pierre &Miquelon. Die 6 Millionen Kanadier in Quebec blicken nach Paris. England hat noch seine winzigen Bankgeheimkonten-Paradise in der Karibik und kommt auch mal mit einem Flugzeugtraeger. Die Niederlande sind bescheiden auf ihren Inseln. Aber der "Grosse" im Sueden kommt manchmal mit seinen Flugzeutraeger - Brasilien...
Frauen sollten weniger in Teilzeit arbeiten, lautet eine Forderung. Das geht in Zwei-Eltern-Haushalten nur, wenn Männer weniger in Vollzeit arbeiten.
Kommentar Haiti: Haiti und die paradoxe US-Politik
Mit einem massiven Hilfseinsatz in Haiti will Obama sowohl eine Flüchtlingswelle in die USA als auch eine Grundsatzdiskussion über seine Lateinamerikapolitik verhindern.
Die Ankündigung des ehemaligen Präsidenten Haitis, Jean-Bertrand Aristides, er wolle mit seiner Rückkehr aus dem Exil in Südafrika sein Land unterstützen, muss Barack Obama beunruhigen. Hatte Bill Clinton zunächst noch alles darangesetzt, Aristide nach einem Putsch im Jahr 1994 wieder ins Amt zu bringen, zwang sein Nachfolger Bush ihn 2004 nach massiven inneren Unruhen außer Landes.
Doch nicht nur an der Person Aristide werden die Paradoxien der Haitipolitik der USA deutlich. Das Land stellt eine der größten Herausforderungen für die amerikanische Außenpolitik dar: ein gescheiterter Staat, der immer wieder die militärische oder zivile Intervention der Ordnungsmacht im karibischen Becken hervorgerufen hat. Der Mangel an Staatlichkeit wird von den USA als idealer Nährboden für organisierte Kriminalität und Terrorismus betrachtet. Haiti könnte sich zu einer Art Somalia im Hinterhof der USA entwickeln - entsprechende Befürchtungen hat das Southern Command der US-Streitkräfte mit Sitz in Miami immer wieder formuliert.
Nicht nur geopolitische Interessen bestimmen das Engagement der USA: Der massive Einsatz von Hilfskräften soll auch verhindern, dass es zu einer Flüchtlingswelle kommt. Während der Clinton-Ära lag hier das zentrale Motiv für das Eingreifen in die inneren Angelegenheiten Haitis. Hinzu kommt: 45.000 US-Staatsbürger leben in Haiti, und die haitianische Diaspora in den USA hat erfolgreich Druck auf Kongress und Regierung entfalten können.
Mit der von Brasilien geführten UN-Mission Minustah haben die USA seit 2004 durch die Einbeziehung lateinamerikanischer Staaten ihre Anstrengungen multilateralisiert. So konnte die US-Regierung auch den Vorwurf entkräften, in der Tradition der Kanonenbootpolitik ein Land als "modernes Protektorat" zu halten. Und Präsident Obama will durch den engagierten Hilfseinsatz nicht zuletzt verhindern, dass am Fall Haiti seine gesamte Lateinamerikapolitik auf den Prüfstand gestellt wird.
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Kommentar von
Günther Maihold