Angeblich erfolgreich: China testet Raketenabwehrsystem

Bisher verfügen nur Russland und die USA über Systeme zur Raketenabwehr – nun hat China ein eigenes System getestet. Die USA wollen derweil verbesserte Patriot-Raketen an Taiwan liefern.

Protest gegen Chinas militärische Bedrohung: Demonstranten in Taiwan kurz vor Weihnachten. Bild: reuters

PEKING dpa | China hat nach eigenen Angaben erfolgreich ein Raketenabwehrsystem getestet. Militärexperten sprachen von einem "Durchbruch für die Luftverteidigung" des Landes, wie die Zeitung Global Times am Dienstag berichtete. Der Test mit einer Abfangrakete habe das "erwartete Ziel" erreicht, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

"Der Test ist defensiver Art und richtet sich nicht gegen ein anderes Land." Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Bisher verfügen nur die USA und Russland über die Technologie, gegnerische Raketen in der Luft abzufangen.

Der Raketenexperte Yang Chengjun sagte der Global Times, mit dem Test habe China eine neue Phase in der Abfangtechnologie erreicht. "China braucht verbesserte Fähigkeiten und mehr Mittel zur Verteidigung, weil sich das Land wachsenden Bedrohungen seiner Sicherheit gegenübersieht."

Der Bericht über den Test des Raketenabwehrsystems folgte auf die Entscheidung der USA, verbesserte Patriot-Luftabwehrraketen an Taiwan zu liefern, die chinesische Kurzstreckenraketen abschießen können.

China protestierte heftig gegen die Waffenlieferungen an die als abtrünnige Provinz betrachtete demokratische Inselrepublik und äußerte seine "starke Unzufriedenheit". In einem Kommentar der Staatsagentur Xinhua hieß es am Montag, das Vorgehen der USA nur einen Monat nach dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Peking "beeinträchtigt die chinesisch-amerikanischen Beziehungen".

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