Kommentar Fehmarnbelt-Brücke: Widersinn aus Stahlbeton

Da hilft auch kein Schönrechen: Die Fehmarnbelt-Brücke vernichtet Arbeitsplätze im Tourismus und schädigt die Natur. Trotzdem wird sie gebaut.

Schönrechnen hilft nichts, gesundbeten auch nicht. Die Brücke über den Fehmarnbelt ist Widersinn aus Stahlbeton. Sie schädigt Natur und Klima, sie vernichtet Arbeitsplätze im Tourismus, und weder betriebs- noch volkswirtschaftlich ist sie zu begründen. Gebaut wird das Milliardengrab wohl dennoch.

Der Hauptgrund ist die Bereitschaft Dänemarks, Kosten und Risiken allein zu tragen. Zumindest war das die Ankündigung vor der Weltwirtschaftskrise. Inzwischen wächst aber auch dort die Skepsis. So viele überschüssige Kronen zur Alimentierung des eigenen bauindustriellen Firmenkartells hat nicht mal mehr das kleine Königreich im Norden flüssig.

Auch von der EU gibt es statt der erhofften eineinhalb Milliarden nur etwa 350 Millionen. Um die Finanzierungslücke zu schließen, muss erst recht motorisierter Individualverkehr angelockt werden: Dänemark will die Investitionen aus Mauteinnahmen refinanzieren - wer Zug fährt, bringt keinen Profit.

Kommt der Bau jedoch nicht in die schwarzen Zahlen, werden die Steuerzahler dafür geradestehen müssen - und zwar, allen Beteuerungen zum Trotz, nicht nur die dänischen.

Der Kieler Ministerpräsident Carstensen weiß schon, warum er eine Wirtschaftlichkeitsstudie für sein Bundesland verweigert: Er will sich nicht hinterher nachweisen lassen, er hätte es schon vorher wissen können.

Kommt die Brücke nicht in die schwarzen Zahlen, werden die Steuerzahler fällig sein

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