Schwarz-gelber Plan: Härtere Strafen für Anti-Polizei-Gewalt

Die schwarz-gelbe Koalition will Attacken gegen Polizisten härter bestrafen. Beamte würden "immer mehr zum Freiwild", begründet FDP-Rechtspolitiker van Essen.

Versuchung für den ein oder anderen Demonstranten: Pflasterstein in der Nacht zum 1. Mai in Berlin. Bild: dpa

SAARBRÜCKEN dpa | Union und FDP wollen Attacken gegen Polizisten deutlich schärfer bestrafen. Die Koalition plane höhere Freiheitsstrafen bei Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, berichtet die Saarbrücker Zeitung. Hintergrund ist die zunehmende Gewalt gegen Polizisten im Einsatz. Die jetzigen Regelungen im Strafgesetzbuch würden "den Taten nicht mehr gerecht", sagte der neue Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), der Zeitung. "Für die Polizei ist die Gewalt im Einsatz inzwischen das größte Problem."

Der FDP-Rechtsexperte Jörg van Essen betonte: "Die Polizisten werden immer mehr zum Freiwild. Das ist nicht zu akzeptieren." Man werde sich daher genau anschauen, welche Korrekturen notwendig seien. Bislang droht bei Widerstand gegen die Beamten in besonders schweren Fällen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Laut Zeitung gab es im vergangenen Jahr 28 000 offiziell vermerkte Fälle von Widerstand gegen Polizeibeamte, 5000 mehr als noch im Jahr 2002. Bosbach forderte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) auf, zügig einen Vorschlag mit einer "Erhöhung des Strafrahmens" zu erarbeiten. Dann könne das Vorhaben im nächsten Jahr rasch umgesetzt werden.

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