Ökokette Alnatura expandiert: Krisenfester Bio-Riese

Das Branchen-Schwergewicht steigert seinen Umsatz 2009 um 18 Prozent – weniger als im Vorjahr. Doch man kann zufrieden sein, denn Krise und Bioboom-Ende beuteln die Konkurrenten.

Alnatura betreibt 53 Biomärkte. Bild: alnatura

BERLIN taz | Deutschlands größte Biosupermarktkette Alnatura wächst trotz Wirtschaftskrise und Stopp des Ökobooms weiter. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr legte der Umsatz im Vergleich zu 2008 um 18 Prozent auf 361 Millionen Euro zu, wie das hessische Unternehmen am Mittwoch bekannt gab.

Damit expandiere Alnatura weiterhin deutlich stärker als der Biolebensmittelmarkt insgesamt, der im Kalenderjahr schätzungsweise auf nur 2 Prozent plus kommen werde. Aber auch ohne die zehn neuen Filialen wäre der Alnatura-Umsatz nach Angaben des Unternehmens gestiegen.

Die Zahlen des 1.300-Mitarbeiter-Unternehmens, das 53 Biomärkte betreibt und zum Beispiel die Drogeriekette dm mit Ökoware beliefert, dürften in der Biobranche für Erleichterung sorgen. Schließlich schrumpfte ihr Umsatz von Januar bis Juni dem Marktforschungsunternehmen GfK zufolge zum ersten Mal überhaupt: um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Doch auch bei Alnatura fällt die Bilanz nun etwas verhaltener aus: Das Wachstum war 2009 zwar immer noch kräftig, aber um 6 Prozentpunkte geringer als im Jahr davor. "Das liegt an den vielen anderen Anbietern", sagte Sprecherin Stefanie Neumann. Konventionelle Lebensmittelhändler hätten ihr Bioangebot ausgeweitet. "Die Krise spüren wir dagegen überhaupt nicht. Wenn die Leute sich einmal entschieden haben, sich gesünder und besser zu ernähren, dann sparen sie lieber woanders."

Ressorcenschonende Produkte wie Biolebensmittel – dafür warben am Mittwoch die Umweltverbände DNR, BUND und Nabu in Berlin.

"Durch unseren Konsum- und Lebensstil nehmen wir zu viele natürliche Ressourcen in Anspruch", heißt es in einem Thesenpapier der Organisationen. Ein eigenes Nachhaltigkeits- und Ressourcenlabel für Produkte lehnten sie bei einer Tagung in Berlin aber ab. Die Waren seien zu unterschiedlich für ein einziges Gütezeichen. Stattdessen sollten die vorhandenen Label wie das Biosiegel oder der Blaue Engel gestärkt werden.

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