Die Basketball-Stars von Alba: Die Alten sind immer noch die Helden

Alba feiert 20. Geburtstag. Vor allem die harte Arbeit habe zum Erfolg geführt, sagt der Präsident.

Wendell Alexis von Alba im Mai 2002, als der Verein Deutscher Meister wurde

Es war, als hätte jemand die Zeit zurückgedreht. Alba Berlin spielte wieder in der Charlottenburger Sömmeringhalle, die Fans trugen Trikots mit Namen wie Wendell Alexis oder Ademola Okulaja. Aber es war nur Albas 20-jähriges Vereinsjubiläum, das am Sonnabend gefeiert wurde. Dazu waren nicht nur Fans, sondern auch viele ehemalige Aktive in die erste Wirkungsstätte eingeladen. So bekamen über 2.500 Fans in der ausverkauften Halle erneut ihre früheren Lieblinge im Alba-Trikot in einem Showmatch zu sehen.

Gegen Albas Nachwuchsteam, im Schnitt 18 Jahre alt, zeigte sich, dass einige Helden in der Tat in die Jahre und aus der Übung gekommen waren. Ob Sasa Obradovic, Marko Pesic, Mithat Demirel, Wendell Alexis, der heutige Nachwuchscoach Henrik Rödl oder der heute als Sportdirektor tätige Henning Harnisch: Sie sahen zunächst ein wenig alt aus. Die Halbzeitansprache vom früheren Erfolgscoach Svetislav Pesic muss aber gefruchtet haben. Am Ende gewann Albas Meisterelf von 1997 mit 48:38. "Es ist beeindruckend zu sehen, wie Spieler noch zehn Jahre nach ihrer Karriere hier gefeiert werden", sagte der aktuelle Trainer Luka Pavicevic bewundernd.

Alba ist mehr als ein gewöhnlicher Verein. Geschäftsführer Marco Baldi glaubt, dass das auch der eine oder andere Spieler im aktuellen Kader gespürt hat. Beeindruckend ist vor allem Albas Titelsammlung in 20 Jahren: Acht deutsche Meisterschaften, sechs Pokalsiege und 1995 der Gewinn des Korac-Cups.

Mit den Erfolgen wuchs die Fangemeinde. Kamen in der Sömmeringhalle im Schnitt gerade einmal 2.000 Zuschauer zu den Spielen, sind es heute über 10.000 in der Arena am Ostbahnhof. In der abgelaufenen Euroleague hatte Alba sogar den höchsten Zuschauerschnitt.

Eine solche Entwicklung war 1989 nicht abzusehen. Zunächst gab es nur sieben Gründungsmitglieder. Einer davon war der heutige Geschäftsführer Marco Baldi. Nur noch ungern erinnert er sich an sein erstes Büro mit Dachschräge. "Ich konnte da nicht einmal aufrecht stehen." Aber harte Arbeit und der Glaube, die Ziele erreichen zu können, habe Alba kontinuierlich wachsen lassen. Heute besteht der Verein aus 26 Mannschaften, hat über 700 Mitglieder und eine geräumige Geschäftsstelle in Prenzlauer Berg. Alba ist die Nummer eins im deutschen Basketball und hat sich in Europa einen Namen gemacht. "Wir haben unsere Ziele gesetzt und hart gearbeitet. Heute sind wir da angekommen, wo wir hingehören", sagt Mitbegründer und Präsident Dieter Hauert.

Es wurden an diesem Nachmittag aber nicht nur frühere Erfolge zelebriert. Es gab auch traurige Momente in den 20 Jahren. Vor allem die Verletzung von Matej Mamic 2005 schockte die Alba-Gemeinde. Der damalige Kapitän war in einem Bundesligaspiel unglücklich auf den Boden geprallt und vorübergehend vollständig gelähmt. "Das war wohl der schlimmste Tag in der Alba-Geschichte", sagt Dieter Hauert. Heute ist Mamic wieder fit und in seine Heimat Kroatien zurückgekehrt. Zur Feier war er wieder in Berlin und wurde mit Standing Ovations gefeiert.

Für Baldi ist es genau das, was das Alba-Gefühl ausmacht. Neben dem sportlichen Erfolg sei "der Umgang mit Menschen entscheidend". Für ihn hat Alba nämlich auch eine soziale Komponente. Und wenn er sich etwas wünscht, dann dass auf dem weiteren Weg von Alba dieses soziale Gewissen immer bewahrt bleibt. Er weiß, dass es im heutigen Profisport ein schwieriges Unterfangen ist. Aber die ersten 20 Jahre hat es ja auch geklappt.

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