Kommentar Schulstreit: Inhaltlich nichts Neues

Es gibt einen Unterschied, ob es um die Sache geht oder eine Person angegriffen wird.

Politische Gegner bekämpfen sich mit Worten, das ist normal. Auch die Befürworter der Schulreform sind in dieser Beziehung keine Engel und benutzen deutliche Worte. Aber es gibt schon einen Unterschied, ob es um die Sache geht oder eine Person angegriffen wird.

Der Sprecher der Initiative "Wir wollen lernen", Walter Scheuerl, wird offenbar häufig persönlich. Erst traf es den Mann der Schulsenatorin, dann die leitenden Personen in der Schulbehörde und jetzt verstärkt jene Eltern, die sich für die Reform engagieren. Was er tut, ist noch nicht verboten, aber kein guter Stil. Und es ist lästig. Menschen in ihrer Freizeit zu beobachten und sie anschließend über ein Internetforum mit dieser Beobachtung zu konfrontieren, hat eine einschüchternde Wirkung. Der Effekt könnte sein, dass sie sich zurückziehen statt zu ihren Positionen zu stehen.

Dabei haben die Gegner der Primarschule, die heute wieder demonstrieren, inhaltlich nichts Neues zu bieten. Bei ihren zehn Gründen, auf die Straße zu gehen, heißt es zum Beispiel immer noch, der Unterricht im Klassenverband würde abgeschafft, obwohl das keiner plant. Und das vielzitierte drohende Chaos steht im Kontrast zur relativen Ruhe, die an den Schulen seit Vorlage des Schulentwicklungsplans herrscht.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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