Investmentbanking bringt Gewinne: Deutsche Bank erneut satt im Plus

Ausgerechnet die Abteilung Investmentbanking sichert der Deutschen Bank erneut hohe Gewinne. Das Renditeziel von 25 Prozent wurde dagegen klar verfehlt.

Bleibt hinter seinen Renditezielen: Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann. Bild: ap

FRANKFURT dpa | Die Deutsche Bank hat dank ihres Investmentbankings auch im zweiten Quartal einen Milliardengewinn geschafft. Von April bis Juni 2009 verdiente die mit Abstand größte deutsche Bank unter dem Strich 1,1 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bank am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Im ersten Halbjahr lag der Gewinn bei 2,3 Milliarden Euro und kletterte damit deutlich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten sechs Monaten 2008 hatte die Deutsche Bank noch 504 Millionen Euro Gewinn erzielt. Im Gesamtjahr 2008 war sie im Sog der internationalen Finanzkrise allerdings in die roten Zahlen gerutscht.

Die Bankenbranche und die weltweiten Finanzmärkte hätten sich weiter stabilisiert, sagte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann laut Mitteilung. Er sprach von einem zufriedenstellenden Ergebnis, wollte für die kommenden sechs Monate aber keine genaue Prognose für den Geschäftsverlauf abgeben. "Der Ausblick für das verbleibende Jahr 2009 hängt stark davon ab, wie es mit der Entwicklung der globalen Wirtschaft weitergeht." Die Deutsche Bank sei aber gut gerüstet.

Getragen wurde der Gewinn auch im zweiten Quartal vor allem von der Sparte Investmentbanking. Das Privatkundengeschäft schwächelte dagegen. Die Bank baut in ihrem Geschäftsmodell besonders auf diese zwei Segmente.

Das oft kritisierte Renditeziel von 25 Prozent des Eigenkapitals vor Steuern verfehlte das Institut im zweiten Quartal mit 16 Prozent deutlich. Grund dafür waren unter anderem eine erhöhte Vorsorge für Kreditausfälle und einige Sonderbelastungen.

Im ersten Quartal hatte die Bank die selbstgesteckte Kennzahl noch erreicht. Kritiker warfen Ackermann daraufhin vor, mit überzogenen Renditeerwartungen eine zu große Risikobereitschaft in der Bankenbranche zu schüren.

Das erste Halbjahr war für die Deutsche Bank geprägt von zahlreichen Sondereffekten, die sich in der Summe negativ niederschlugen. Belastungen von 1,4 Milliarden Euro standen positive Effekte von 758 Millionen Euro gegenüber. So kostete beispielsweise die Einigung in einem Rechtsstreit mit dem US-Unternehmen Huntsman allein 316 Millionen Euro.

Dagegen brachte der Verkauf von Industriebeteiligungen 132 Millionen Euro ein. Die Deutsche Bank veräußerte ihre verbliebenen Anteile an dem Industriegase- Spezialisten Linde und reduzierte ihre Anteile am Autohersteller Daimler.

Zurückgegangen ist die Zahl der weltweiten Mitarbeiter. Im zweiten Quartal lag sie bei 78.896, im Vorquartal waren es noch 80.277. In Deutschland blieb die Mitarbeiterzahl mit rund 28.000 stabil.

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