Kommentar zur Hamburger SPD: Klare Worte sind nun gefragt

Die gezielte Schmutzkampagne gegen den nun beurlaubten SPD-Sprecher Bülent Ciftlik zeigt, dass mit harten Bandagen gekämpft wird, wenn es um Macht, Posten und womöglich um Rache geht.

Hamburgs SPD kommt nicht zur Ruhe - der lange Schatten des Wahlstimmenklaus, der Mathias Petersen um die Chance brachte, Bürgermeister zu werden, liegt noch immer über der Partei. Die gezielte Schmutzkampagne gegen den nun beurlaubten SPD-Sprecher Bülent Ciftlik zeigt, dass mit harten Bandagen gekämpft wird, wenn es um Macht, Posten und womöglich um Rache geht.

Dass aus den Kulissen heraus agiert wird, macht die Einschätzung schwierig. Wer zu Recht darauf beharrt, für Ciftlik müsse die Unschuldsvermutung gelten, bis die Vorwürfe gegen ihn aufgeklärt sind, der muss auch ein Fragezeichen hinter die Behauptung setzen, die mediale Demontage des SPD-Sprechers sei von Petersen, zumindest aber aus seinem direkten Umfeld angeschoben worden.

Allerdings: Petersen, den viele SPDler als den Drahtzieher vermuten, muss sich nun äußern. Er muss dazu Stellung beziehen, welche Rolle er in dem Intrigantenstadl spielt, klar sagen, wie er sich die von ihm geforderte brutalstmögliche Aufklärung des Wahlstimmenklaus vorstellt, bekennen, ob er noch immer Ambitionen auf den Parteivorsitz und die Spitzenkandidatur hegt.

Tut er das nicht, wird er mit dem Verdacht leben müssen, ein schmutziges Spiel zu spielen und für seinen Ehrgeiz bereit zu sein, die Hamburger SPD zu Grunde zu richten.

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