Streit um Kraftwerksneubau: Bürger unter Strom

Viele Lichtenberger wollen kein neues Kraftwerk. Das zeigt eine Bürgerversammlung am Dienstag Abend. Doch Vattenfall weigert sich bislang, Position zu beziehen.

Ein neues Kraftwerk lehnen die Bürger ab. Bild: AP, Ferdinand Ostro

Für viele Lichtenberger Bürger ist klar: Sie wollen kein neues Kraftwerk in der Rummelsburger Bucht. Eher solle das bestehende Braunkohlekraftwerk Klingenberg modernisiert werden. "Wir brauchen auch zukunftsfähige Energiequellen", fordert eine Bürgerin auf einer Einwohnerversammlung am Dienstagabend, die vom Bezirksamt organisiert worden war. Rund 200 Menschen waren der Einladung gefolgt.

Seit Längerem wird spekuliert, ob Vattenfall ein neues Kohlekraftwerk bauen will. Vattenfall hat sich dazu noch nicht konkret geäußert. Seit Montag mehren sich jedoch die Zweifel: Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Michael Schäfer, geht nicht von einem Neubau aus (taz berichtete).

Ähnlich sieht es Andreas Geisel (SPD), Lichtenberger Stadtrat für Stadtentwicklung. Er glaubt, dass Vattenfall entweder das Heizkraftwerk in Lichterfelde und das Gaskraftwerk in Marzahn-Hellersdorf modernisiert oder ein kleines Kraftwerk auf regenerativer Basis baut. Dennoch bereitet sich sein Amt auf einen Neubau vor: Wenn Vattenfall in der Rummelsburger Bucht bauen will, müssen die Kriterien des neuen Bebauungsplans und die Klimaschutzvorgaben eingehalten werden: Der Neubau darf den Kohlendioxidausstoß weder steigern noch höher als 35 Meter sein, so Geisel.

Den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu verringern ist auch zentrales Ziel des Energiekonzepts des Senats. Ende Mai sollen die Eckpunkte vorgelegt werden, wie Wirtschaftssenator Harald Wolf (Die Linke) am Mittwoch sagte.

Bei der Suche nach Alternativen müssen die Energie- und Fernwärmeversorgung stets gesichert bleiben, so Geisel. Der Verbrauch der rund 250.000 Einwohner im Bezirk ist hoch, obwohl mit wärmegedämmten Häusern Energie gespart wird, sagte er.

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