Populärer Islamgegner: Zulauf für Rechtspopulist Wilders

Eine Umfrage sagt der Partei des niederländischen Rechtspopulisten Wilders 25 Mandate im niederländischen Parlament voraus.

In Großbritannien unerwünscht, in den Niederlanden zunehmend populär: Islamgegner Wilders. Bild: ap

AMSTERDAM dpa Der niederländische Rechtspopulist und Islamgegner Geert Wilders verdankt dem Einreiseverbot durch Großbritannien laut einer Umfrage weiteren Zulauf. Bei Wahlen würde Wilders Partei für die Freiheit (PVV) nach Angaben des Instituts Maurice de Hond derzeit 2 zusätzliche Parlamentssitze gewinnen und mit insgesamt 25 Mandaten sogar zweitstärkste politische Kraft der Niederlande werden.

84 Prozent der Befragten erklärten, die Verweigerung der Einreise des Abgeordneten sei falsch gewesen, berichtete die Zeitung De Telegraaf am Montag. Der umstrittene Politiker, der den Koran mit Hitlers "Mein Kampf" gleichsetzte, war am Donnerstag auf dem Londoner Flughafen Heathrow abgewiesen worden. Er wollte in London an einer Vorführung seines Anti-Islam-Films "Fitna" teilnehmen, der im Sommer 2008 weltweit Proteste ausgelöst hatte.

Wilders hatte 2006 mit ausländerfeindlichen Parolen 5,9 Prozent der Stimmen und damit 9 der 150 Sitze im Parlament gewonnen. Seitdem ist seine Popularität gewachsen. Im Januar ordnete ein Gericht Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Volksverhetzung an. Während viele dies als "Sieg der Demokratie" begrüßten, sähen andere darin einen "Anschlag auf die Meinungsfreiheit", schrieb die Zeitung de Volkskrant.

Mit den jetzt ermittelten potenziell 25 Mandaten würde die PVV auf nur 2 Sitze weniger kommen als der Christlich-Demokratische Appell (CDA) von Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende. Insgesamt käme die Koalition aus CDA, Partei der Arbeit (PvdA) und Christen-Union (CU) nur noch auf 55 Mandate (2006: 80), was nicht für eine Regierungsbildung ausreichen würde. An den Umfragen sind nach Angaben des Instituts jeweils zwischen 500 und 800 repräsentativ ausgewählte Personen beteiligt.

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