Indisches Computerprojekt: Laptops für 10 Dollar

Das Projekt für einen neuen Billig-Laptop ist am Dienstag in Indien vorgestellt worden. Der Minirechner soll laut Bildungsminister Agrawal nur zehn Dollar kosten.

Billig-Laptops für Entwicklungsländer: Dieses Modell kostet 100 Dollar. Bild: dpa

NEU DELHI taz/afp Das Projekt für einen neuen Billig-Laptop wurde am Dienstag im südindischen Tirupati erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Minicomputer werde anfangs 20 Dollar kosten, erklärte eine Sprecherin des indischen Bildungsminsiteriums der Times of India. Bei einer Herstellung in sehr großer Stückzahl soll der Preis dann dauerhaft auf 10 Dollar (8 Euro) sinken.

Der Minicomputer soll Millionen von jungen Menschen in dem Land helfen, die für einen Hochschul-Besuch notwendigen Kenntnisse zu erwerben, sagte Bildungsminister R.P. Agrawal bei der Vorstellung des Projekts. Er kündigte auch an, dass der Rechner binnen sechs Monaten erhältlich sein soll.

Zur Präsentation des Projekts gab es aber weder einen Prototyp zu sehen, noch wurde mitgeteilt, wie die Herstellung eines so preiswerten Laptops möglich sein soll. Die indische Regierung hat nach eigenen Angaben rund 940 Millionen Dollar (rund 740 Millionen Euro) für das Programm eingeplant. Die Idee für den 10-Dollar-Laptop wurde vom indischen Bildungsministerium vor drei Jahren zum ersten Mal vorgestellt.

Offiziell soll der Laptop trotz seines niedrigen Preises einen Speicher von zwei Gigabyte und drahtlosen Internet-Zugang haben. Das Weblog engadget berichtet zudem über einen integrierten Ethernet-Netzwerkanschluss und erweiterbaren Speicher. Als Besonderheit gelte laut engadget der äußerst geringe Stromverbrauch von zwei Watt. Handelsübliche Notebooks benötigen im Schnitt 12 bis 30 Watt.

Mit den Computern sollen vor allem Studenten in den armen ländlichen Regionen des Landes rekrutiert werden, wo es nur eine schlechte Stromversorgung und meist keine Internet-Anschlüsse gibt. Die indische Regierung hat sich kürzlich gegen ein ähnliches Projekt der US-Eliteuniversität MIT entschieden, die einen Laptop für 100 Dollar entwickelt hatte. Neu Delhi hatte diesen Computer unter Verweis auf versteckte Kosten des Projekts abgelehnt.

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