Nach Skandal um verseuchte Milch: Chinesischer Milchkonzern Sanlu pleite

Der chinesische Milchkonzern Sanlu, der im Mittelpunkt eines Skandals um Melamin verseuchtes Milchpulver steht, ist pleite. Das Unternehmen steht unter Gläubigerschutz.

Sanlu verkauft kein Milchpulver mehr. Bild: reuters

WELLINGTON dpa Der chinesische Milchkonzern Sanlu, der mit giftigen Chemikalie Melamin verunreinigte Produkte in den Handel gebracht hatte, ist pleite. Wie der neuseeländische Milchproduzent Fonterra, der einen 43-Prozent-Anteil an Sanlu hält, am Mittwoch auf seiner Webseite mitteilte, erließ ein chinesisches Gericht in Shijiazhuang in der nordchinesischen Provinz Hebei einen Konkursbeschluss. Darin sei dem Antrag eines Gläubigers entsprochen worden. Die Geschäfte von Sanlu würden jetzt von einem vom Gericht benannten Konkursverwalter getätigt, der für eine ordentliche Abwicklung des Verfahrens verantwortlich sei. Der Konkursverwalter habe nun sechs Monate Zeit, um diesen Prozess abzuschließen.

Die Pleite von Sanlu sei für Fonterra "keine Überraschung". Das neuseeländische Unternehmen sei sich bewusst gewesen, dass Sanlu in einer sehr schwierigen Situation war und mit steigenden Schulden zu kämpfen hatte, die ein Ergebnis der Verunreinigung von Milchprodukten mit Melamin waren, sagte Fonterra-Chef Andrew Ferrier.

Aufgrund der Verunreinung waren mehrere Babys gestorben und tausende erkrankt. Zahlreiche asiatische Länder nahmen Milchprodukte aus chinesischer Herstellung aus dem Handel. Die Verseuchung des Babymilchpulvers hatte durch die giftige Chemikalie Melamin hatte bei Säuglingen zu Nierenerkrankungen geführt.

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