Kommentar zur Zahl der Professorinnen: Frauen sind eine Chance

Wo Forscherinnen jahrzehntelang benachteiligt waren, müssen sie speziell gefördert werden.

Berlin kümmert sich besonders darum, dass Frauen nicht nur gleichberechtigt studieren können, sondern auch an der Hochschule Karriere machen können. Bundesweit Spitze beim Professorinnenanteil! Das ist eine gute Nachricht. Eine Einladung zum Ausruhen ist es nicht, und die Defizite dürfen ebenso wenig verdeckt werden. Wer Gleichstellung nicht fördert, verpasst Chancen.

Studien belegen, dass Frauen in Chefsesseln den Erfolg von Unternehmen mehren. Weil Vielfalt den Horizont erweitert, weil Frauen einen anderen Blick haben, oft kommunikativer als Männer sind und nicht zuletzt bessere Chaosmanager. Wer in der Familie Verantwortung übernimmt, kann das auch im Job.

Was für Konzerne gilt, kann an Hochschulen nicht falsch sein. Diskriminierung führt zu Ineffizienz, dabei müssen Universitäten gerade im Elitewettstreit alle Potenziale ausschöpfen. Sie müssen zu ihrem Glück gezwungen werden, wie die Vizepräsidentin der Technischen Universität, Gabriele Wendorf, süffisant bemerkte.

Von allein aber klappt es nicht. Das Berliner Programm des Senats setzt daher die richtigen Impulse - wo Forscherinnen jahrzehntelang benachteiligt waren, müssen sie speziell gefördert werden. Vor allem sollten Programme ausgebaut werden, die Mädchen schon in der Schule für Technik und Mathematik begeistern sollen.

Dann werden auch die männerdominierten Maschinenbau-Institute aufgefrischt. Und wenn Frauen mit den ersten Absolventinnen erst weibliche Vorbilder finden, kommen sie von ganz allein an die Uni. Profitieren wird von der noch ungewohnten Erfahrung von Frauen letztlich die Wirtschaft - und damit das Land Berlin, das jetzt investiert.

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