Vorwürfe Indiens gegen Pakistan nach Anschlag: Zeitungen berichten über Beweise

Neue Schuldzuweisungen: Indien verfügt laut Zeitungsberichten über Beweise dafür, dass Pakistan Angreifer der Bombay-Anschläge ausgebildet hat.

Angespannte Stimmung: Demonstranten in Pakistan verbrennen indische Flagge. Bild: dpa

NEU DELHI afp/rtr Indien hat nach Medienberichten Beweise, dass der pakistanische Geheimdienst in die Anschläge in Bombay verwickelt ist. Die indische Sicherheit gehe gemeinsam mit den USA davon aus, dass der pakistanische Geheimdienst ISI eine aktive Rolle bei der Ausbildung der Angreifer gespielt habe, berichteten mehrere indischen Zeitungen am Freitag. Die Ermittler hätten "die Namen der Anführer und Trainer und die Orte, wo die Ausbildung stattgefunden haben", berichtete die Zeitung "The Hindu" ohne Quellen zu nennen.

Laut der "Hindustan Times" wollen die indischen Behörden, dass die USA Beweise für die Verwicklung präsentiert, dies könnte Islamabad stärker unter Druck setzen. Nach Angaben des "Indian Express" wurden Kommunikationswege gewählt, die auch der ISI benutzt.

Der neue indische Innenminister Palaniappan Chidambaram erklärte unterdessen vor Journalisten, bei den Angriffen habe es seitens der Sicherheitskräfte "einige Fehler" gegeben. Er wollte jedoch keine Details nennen.

Bei einer Anschlagsserie auf mehrere Ziele in der Finanzmetropole Bombay waren nach Angaben Chidambarams in der vergangenen Woche 163 Zivilisten und Polizisten getötet worden. Zudem kamen demnach neun Angreifer ums Leben. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt. Indien hatte aus Pakistan eingereiste Islamisten für die Attentate verantwortlich gemacht. Bei ihrem Indien-Besuch am Mittwoch hatte Rice Pakistan aufgefordert, bei der Aufklärung der Angriffsserie mit Indien intensiv zusammenzuarbeiten.

Die Anschläge von Bombay sind nach Einschätzung amerikanischer Anti-Terror-Experten wahrscheinlich von weitaus mehr Attentätern ausgeführt worden als bislang angenommen. "Die indischen Behörden sprechen von zehn Tätern - basierend auf der Tatsache, dass sie einen festgenommen und neun getötet haben", sagte Anti-Terror-Berater David Kilcullen am Donnerstag auf einer Konferenz in Washington. "Man muss davon ausgehen, dass einige entwischen konnten."

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