Polizei verhindert Gipfel-Sturm

KOPENHAGEN 250 Demonstranten vor Konferenzgebäude festgenommen. Verhandlungen stocken. Afrikaner signalisieren Kompromissbereitschaft

KOPENHAGEN dpa/rtr/taz | Die dänische Polizei hat am Mittwoch den angekündigten Sturm auf das Konferenzzentrum des Klimagipfels in Kopenhagen mit Schlagstöcken und dem Einsatz von Hunden gestoppt. Nach Behördenangaben wurden etwa 250 der rund 3.000 Demonstranten festgenommen, in Fesseln gelegt und in einen Massenarrest gebracht.

Die Verhandlungen im Konferenzgebäude drohen unterdessen nach Einschätzung wichtiger Unterhändler mit einem „sehr schlechten Ergebnis“ zu enden. Auch ein Scheitern sei nicht ausgeschlossen. Am Mittwoch lagen noch immer keine ausreichenden Zusagen der großen Treibhausgas-Produzenten vor, um das Ziel einer maximalen Erderwärmung von 2 Grad zu erreichen. Allerdings schraubten die afrikanischen Länder ihre finanziellen Forderungen an die Industrienationen herunter.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird sich ab heute in Kopenhagen in die Verhandlungen einmischen. Exumweltminister und nun SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel forderte von ihr höhere Finanzzusagen an ärmere Länder, damit diese in Klimaschutzmaßnahmen investieren und sich an die Veränderungen durch den Klimawandel anpassen können. „Die Bundesregierung will die Klimaschutzhilfen mit der schon versprochenen Armutshilfe verrechnen – das geht nicht“, sagte Gabriel der taz.

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