Ex-Daimler-Manager macht in Bio: Neue Köpfe bei Basic

Die kriselnde Biokette tauscht ihren Aufsichtsrat und Geschäftsführer aus. Unter den Neuen ist auch der ehemalige Daimler-Manager Frank Dieter Maier.

Basic ist mit 26 Filialen die Nummer zwei unter den deutschen Bio-Supermärkten. Bild: dpa

BERLIN taz Mit neuem Führungspersonal will die Bio-Supermarktkette Basic ihre durch den geplanten Lidl-Einstieg ausgelöste Krise überwinden. Auf der morgigen Hauptversammlung wird nach taz-Informationen ein komplett neuer Aufsichtsrat installiert. Der Basic-Mitgründer Georg Schweisfurth, der sich zuletzt als vehementer Kritiker des Einstiegs der Lidl-Schwarz-Gruppe profiliert hatte, soll dem Gremium nicht mehr angehören. Stattdessen wird als Vertreter des neuen Basic-Großaktionärs ASI Nature Holding voraussichtlich der Italiener Giancarlo Biancardi in das Gremium rücken, daneben der ehemalige Daimler-Manager Frank Dieter Maier und ein neuer Vertreter der Belegschaft. Zudem wird der Geschäftsführer Josef Spanrunft das Unternehmen in Kürze verlassen, heißt es in Branchenkreisen; ein Nachfolger werde bereits gesucht.

Basic, mit 26 Filialen nach Alnatura die Nummer zwei unter den deutschen Bio-Supermärkten, war vor rund einem Jahr in die Schlagzeilen geraten, als der wegen seiner Arbeits- und Produktionsbedingungen umstrittene Discounter Lidl einen Teil der Basic-Aktien erwarb. Nach massiven Protesten von KundInnen und Lieferanten vollzog die Kette eine Kehrtwendung, drängte Lidl zum Rückzug und entließ mit Johann Priemeier einen seiner Geschäftsführer, der die Zusammenarbeit eingefädelt hatte. Doch auch nachdem die zuvor schon bei Basic beteiligte Schweizer Finanzholding ASI Nature die Anteile von Lidl übernommen hatte, kehrte bei der Biokette keine Ruhe ein. Die Mitgründer und heutigen Anteilseigner Georg Schweisfurth und Johann Priemeier überhäuften sich mit Vorwürfen und stritten vor Gericht über die Umstände des Lidl-Einstiegs und der Priemeier-Entlassung. Die Umsätze der Kette blieben unterdessen weiterhin deutlich unter den Vorjahreswerten, sodass die Mitarbeiterzahl um 10 Prozent reduziert werden musste und in diesem Jahr auf die Eröffnung neuer Filialen verzichtet wird.

Aufsichtsrat Schweisfurth und Geschäftsführer Spanrunft reagierten nicht auf Anfragen zu ihrer Zukunft im Unternehmen. Auch Exgeschäftsführer Priemeier, der noch immer rund 20 Prozent der Aktien hält, wollte sich nicht äußern. ASI-Vizepräsident Stuart Robinson bestätigte der taz, dass es Veränderungen geben wird. "Es ist richtig, dass ASI in den Aufsichtsrat gehen wird." Zu Namen wollte er sich im Vorfeld nicht äußern. Auch zum Austausch des Geschäftsführers lehnte er eine Stellungnahme ab und verwies auf die bevorstehende Sitzung. "Wir wollen allen Parteien zuhören und dann gemeinsam entscheiden, was für das Unternehmen am besten ist."

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