Truppen in Georgien: Russische Armee verkündet Rückzug

Russlands Streitkräfte haben nach eigenen Angaben mit dem Abzug ihrer Truppen aus Georgien begonnen. Präsident Medwedew behält seine Brachialrhetorik jedoch vorerst bei.

Nach Armeeangaben hat der Abzug von Russlands Militär begonnen. Bild: dpa

MOSKAU dpa/rtr Die russischen Streitkräfte haben am Montag nach eigenen Angaben mit dem Abzug ihrer Truppen aus dem Konfliktgebiet im Nachbarland Georgien begonnen. Das teilte der stellvertretende Generalstabschef Anatoli Nogowizyn bei einer Pressekonferenz in Moskau mit. "Russland hat ehrenvoll die Aggression Georgiens gegen Südossetien abgewehrt und beendet heute auf Kommando des Oberbefehlshabers diese Mission", sagte Nogowizyn.

Russland ziehe auch seine Truppen aus der Stadt Gori im georgischen Kernland ab. Von dort gehe keine militärische Gefahr mehr aus, teilte der General in Moskau mit.

Einige Stunden zuvor hatte bereits die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti den Beginn des Truppenabzugs gemeldet. Ein erster Konvoi sei von der südossetischen Hauptstadt Zchinwali in Richtung Wladikawkas in der russischen Teilrepublik Nordossetien aufgebrochen.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew hatte am Sonntag seinem französischen Amtskollegen Nicolas Sarkozy am Telefon zugesichert, dass der Truppenabzug am Montag beginnen werde.

Seine brachiale Rhetorik behält Medwedew jedoch vorerst bei und drohte Angreifern indes mit einer "vernichtenden Antwort". "Wir werden es niemals hinnehmen, dass jemand glaubt, unsere Bürger straflos töten zu können. Wer das erneut versucht, wird eine vernichtende Antwort bekommen", sagte Medwedew am Montag vor Weltkriegsveteranen in der Stadt Kursk. Dort hatte vor 65 Jahren eine der größten Panzerschlachten des Zweiten Weltkriegs stattgefunden. Russland habe für einen Gegenschlag alle notwendigen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Mittel, ergänzte Medwedew.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beklagte unterdessen, dass der Organisation bisher der Zugang ins umkämpfte Südossetien verweigert worden sei. IKRK-Präsident Jacob Kellenberger habe am Morgen in die von Georgien abtrünnige Region reisen wollen, sagte ein Rot-Kreuz-Vertreter im Moskau. Kellenberger sei aber nicht die notwendige Genehmigung erteilt worden. Er wolle sich am Dienstag im Gespräch mit Außenminister Sergej Lawrow um die Einreiseerlaubnis bemühen. Auch andere nicht staatliche Organisationen haben über Schwierigkeiten berichtet, der Zivilbevölkerung in Südossetien Hilfe zukommen zu lassen.

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