Krisenstab eingeschaltet: Deutscher in Kabul entführt

Vor einer Woche verschwand der Mann aus Kabul - das Auswärtige Amt geht davon aus, dass es sich um eine "verbrecherische Entführung" handelt

Die Geiselnahme vom Berg Ararat hat der Kriesenstab gelöst. Doch ihn beschäftigen fünf weitere Entführungsfälle. Bild: dpa

BERLIN/KABUL afp/dpa In Afghanistan ist ein Deutscher entführt worden. Die Tat hat vermutlich einen kriminellen Hintergrund. Das Auswärtige Amt gehe von einer "verbrecherischen Entführung" aus, sagte Ministeriumssprecher Jens Plötner am Mittwoch. Der Krisenstab weiß bereits seit dem 29. Juli über den Fall Bescheid. Seither bemühe sich der Krisenstab zusammen mit den afghanischen Behörden und der Botschaft um Klärung.

Außer dem in Kabul verschleppten Geschäftsmann beschäftigen den Krisenstab des Außenamts derzeit noch vier Entführungsfälle mit sechs gekidnappten Deutschen.

Nigeria, 10. Juli: Ein Militärsprecher berichtet von der Entführung zweier Ausländer im Nigerdelta nahe Port Harcourt. Außenminister Steinmeier bestätigt am folgenden Tag, dass es sich um deutsche Ingenieure handelt.

Somalia, 23. Juni: Piraten kapern das Segelboot eines Paares aus Süddeutschland und verschleppen die beiden Urlauber in das Bergland der halbautonomen Region Puntland. Die Piraten fordern 2 Millionen Dollar Lösegeld.

Afghanistan, 16. Dezember 2007: Entführer zerren in der Provinz Herat den dort lebenden und damals 42-jährigen Tischler Harald Kleber aus einem Auto, in dem er mit seiner afghanischen Ehefrau und seinem Schwager unterwegs ist, und nehmen ihn als Geisel.

Irak, 7. Februar 2007: Die 61-jährige Hannelore Krause, die mit einem irakischen Mediziner verheiratet ist, und ihr damals 20 Jahre alter Sohn Sinan werden aus ihrer Wohnung in Bagdad verschleppt. Am 10. Juli wird die Mutter freigelassen. Ob der früher beim irakischen Außenministerium beschäftigte Sohn noch lebt, ist unklar.

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