Deutsche gewinnen Roboterfußball-WM: Elektronisches Sommermärchen

Was der DFB-Auswahl bei EM und WM misslang, hat nun ein anderes deutsches Fußballteam erreicht: den Titel. Die Roboterkicker besiegten im Finale der RoboCup-WM ein japanisches Team.

Nur die Freude über den WM-Titel war nicht so euphorisch: Deutscher Roboterfußballer. Bild: rheinische friedrich-wilhelms-universität bonn

BONN taz/dpa Es war ein Finale mit 13 Toren, das erst in der Verlängerung entschieden wurde: Die Fußballroboter der Universitäten Bonn und Freiburg haben sich im chinesischen Suzhou im Endspiel der Robocup-Weltmeisterschaft gegen ein japanisches Team aus Osaka mit 7:6 durchgesetzt - und erneut erreicht was der deutschen Männer-Fußballnationalmannschaft zuletzt nicht vergönnt war: Einen Titel. Mit ihrem Sieg verteidigten die deutschen Maschinen sogar ihren WM-Titel aus dem Vorjahr, obwohl die Japaner zunächst in Führung gegangen waren.

In der ausgetragenen Kidsize-Klasse spielen drei autonome zweibeinige Roboter pro Mannschaft. Die Spieler sind maximal 60 Zentimeter groß, das Spielfeld sechs mal vier Meter. Gespielt werden zweimal zehn Minuten. Anhand eingebauter Kameras orientieren sich die Roboter und stehen, besonders wichtig, nach einem Foul auch von selbst wieder auf. Sie kommunizieren über ein drahtloses Netzwerk, um sich abzustimmen.

Für das Turnier hatten sich 24 Teams aus zwölf Nationen qualifiziert. Anders als bei der Fifa-WM können beim RoboCup mehrere Teams aus einem Land antreten. Im Halbfinale hatte das Bonner-Freiburger-Team eine weitere japanische Mannschaft mit 4:2 besiegt. Im Viertelfinale gewannen sie gegen die Roboter der Darmstadt Dribblers ebenfalls deutlich mit 5:2.

Das Sieger-Team wird hauptsächlich durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert. Die RoboCup-Wettbewerbe gibt es seit 1997. Die austragende RoboCup Federation plant, dass das RoboCup-Siegerteam im Jahr 2050 gegen den FIFA-Weltmeister gewinnen soll.

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