Barack Obamas Rede: "Weil ihr es so gewollt habt"

In der Nacht zum Mittwoch verkündete Barack Obama den Wählern seinen Vorwahl-Sieg im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten.

Heute, nach 54 harten Rennen, geht unsere erste Staffel zu Ende. 16 Monate sind vergangen, seit wir zusammen auf den Stufen des ehemaligen Regierungsgebäudes in Springfield, Illinois, gestanden haben. Tausende Meilen sind wir gereist. Millionen Stimmen wurden gehört.

Weil ihr es gesagt habt, weil ihr entschieden habt, dass der Wechsel in Washington kommen muss. Weil ihr geglaubt habt, dass dieses Jahr anders verlaufen soll. Weil ihr es vorgezogen habt, weder auf ihre Zweifel noch auf eure Ängste zu hören, sondern auf eure größten Hoffnungen und stärksten Sehnsüchte, markiert dieser Abend das Ziel einer historischen Reise und den Beginn einer neuen. Einer Reise, die einen neuen und besseren Tag für Amerika bringen wird. Heute Abend kann ich vor euch treten und sagen, dass ich der demokratische Kandidat für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten sein werde. […]

In diesem für unsere Nation entscheidenden Augenblick sollten wir stolz darauf sein, dass unsere Partei die talentiertesten, qualifiziertesten Persönlichkeiten hervorgebracht hatte, die jemals für dieses Amt kandidiert haben. Ich bin nicht nur gegen Konkurrenten angetreten, sondern ich habe von ihnen als Freunde gelernt, von Patrioten, die Amerika lieben und unermüdlich dafür arbeiten, dieses Land besser zu machen. Sie sind Leitfiguren dieser Partei, Leitfiguren, denen sich Amerika zuwenden wird.

Das betrifft vor allem die Kandidatin, die weiter gereist ist als irgendjemand sonst. Senatorin Hillary Clinton hat Geschichte in dieser Kampagne geschrieben. Nicht nur weil sie eine Frau ist oder weil sie mehr erreicht hat als jemals eine Frau vor ihr. Sondern weil sie eine Leitfigur ist, die Millionen Amerikaner mit ihrer Kraft, ihrem Mut und ihrer Begeisterung für eine Sache mitreißt, die uns heute Abend hierhergebracht hat. […]

Ihr könnt sicher sein: Wenn wir endlich den Kampf um die Gesundheitsvorsorge in diesem Land gewonnen haben, gebührt dieser Sieg ihr. Wenn wir unsere Energiepolitik geändert und unsere Kinder aus der Armut befreit haben, hat sie das möglich gemacht. Dank ihrer stehen unsere Partei und unser Land besser dar. Und ich bin ein besserer Kandidat, weil ich die Ehre hatte, mit Hillary Rodham Clinton zu konkurrieren. […]

In wenigen Monaten werden die Republikaner mit einem ganz anderen Programm hierher nach St. Paul kommen. Sie kommen, um John McCain zu nominieren, einen Mann, der diesem Land heldenhaft gedient hat. Ich erkenne diesen Dienst an, und ich respektiere viele seiner Fähigkeiten, auch wenn er es vorzieht, meine zu leugnen. Meine Kritik ist nicht gegen ihn persönlich gerichtet, sondern gegen die Politik, die er in seinem Wahlkampf vorschlägt. […]

John McCain hat in den letzten Wochen viel Zeit damit verbracht, über Irakreisen zu reden. Aber wenn er […] in die Städte gereist wäre, die am schwersten von der Wirtschaftspolitik betroffen sind - Großstädte in Michigan, Ohio und eben hierher nach Minnesota -, würde er diesen Wechsel verstehen, den ihr euch wünscht.

Übersetzung: Julia Walker

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