„Stilles Asyl“ in Hamburg

CHRISTENPFLICHT Die Nordkirche gewährt immer mehr Flüchtlingen Schutz

In der evangelischen Nordkirche erhalten immer mehr abschiebebedrohte Flüchtlinge Kirchenasyl, ohne dass dabei die Öffentlichkeit informiert wird. So gebe es derzeit in Hamburg neun Fälle des „stillen Kirchenasyls“, sagte gestern Flüchtlingspastorin Fanny Dethloff. In diesen Fällen würden zwar Behörden informiert, nicht aber die Medien.

Viele Flüchtlinge fürchteten, innerhalb der EU, beispielsweise nach Italien, abgeschoben zu werden, berichtet Dethloff. Dort fühlten sie sich durch rassistische Überfälle, Hunger oder Obdachlosigkeit bedroht. Auch in Hamburg seien mehrere Flüchtlinge aufgenommen worden, denen die Auslieferung nach Italien drohte.

Dethloff sieht ein Kirchenasyl auch als Chance, die Gemeinden zu stärken: „Wenn wir Fremde aufnehmen, lesen sich biblische Geschichten plötzlich unerhört aufregend und ermutigend“, sagte sie.  (epd)