Tibet-Krise: Peking öffnet Grenzen

Chinas Behörden wollen Tibets Grenzen wieder für ausländische Touristen öffnen. Zugleich will Peking stärker gegen den Dalai Lama agitieren.

Könnten wiederkommen: Hessens Ministerpräsident Roland Koch und Familie bereisten im Sommer 2007 China und Tibet. Bild: dpa

PEKING ap Tibet wird nach den antichinesischen Protesten und der wochenlangen Abschottung zum 1. Mai wieder für ausländische Touristen geöffnet. Das teilten die Behörden am Donnerstag mit. Reiseveranstalter, Hotels, Restaurants und Souvenirläden haben über massive Umsatzeinbußen durch die Abriegelung geklagt.

Rund 140.000 der insgesamt drei Millionen Einwohner Tibets arbeiten nach offiziellen Angaben direkt oder indirekt in der Tourismusindustrie. Im vergangenen Jahr wurden in der Hauptstadt Lhasa 2,7 Millionen Besucher aus China und dem Ausland gezählt.

Die Regierung in Peking ordnete unterdessen an, die Propaganda gegen den Dalai Lama, das im Exil lebende geistliche Oberhaupt der Tibeter, zu verschärfen. Außerdem sollten lokale Funktionäre der Kommunistischen Partei bestraft werden, die während der jüngsten Unruhen die politische Linie Pekings nicht entschlossen verfochten hätten, wie die Zeitung Tibet Daily am Donnerstag den tibetischen Parteichef Zhang Qingli zitierte.

Indirekt räumte die KP aber mit dieser Maßnahme ein, dass es ihr trotz jahrelanger Indoktrination nicht gelungen ist, die Unterstützung der Tibeter für den Dalai Lama zu schwächen. Peking macht die "Dalai-Clique" für die schweren antichinesischen Unruhen im vergangenen Monat verantwortlich.

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