Symbolträchtige Ledras Straße: Grenzübergang in Zypern geöffnet

Die Konfliktparteien in Zypern haben die Ledra-Straße in der Altstadt von Nikosia geöffnet und damit einen historischen Durchbruch ihrer Bemühungen um eine Wiedervereinigung erzielt.

Die Straße ist erstmals seit 1964 wieder in beide Richtungen passierbar. Bild: dpa

NIKOSIA dpa/ap Nach 44 Jahren ist am Donnerstag der Grenzübergang in der Ledras Straße der geteilten zyprischen Hauptstadt Nikosia wiedereröffnet worden. Als erste Passanten trafen sich Vertreter der Regierungen beider Seiten in der Mitte der Straße. "Es ist ein bedeutender Moment. Ich hoffe, dass mit der Öffnung auch der Weg geebnet wird für eine Lösung der Zypernfrage", sagte der griechische Zyprer Giorgos Iakovou. "Es ist ein historischer Moment. Eine neue Ära beginnt", sagte der türkisch-zyprische Vertreter Özdil Nami im zyprischen Fernsehen.

Der Grenzübergang gilt als Symbol für die Teilung der Insel in einen griechischen und einen türkischen Teil. Während des kurzen Zeremoniells skandierten Bewohner aus beiden Stadtteilen: "Wir wollen Frieden und wieder zusammenleben. Verhindert den Frieden nicht". Anschließend strömten hunderte Menschen aus beiden Teilen der Stadt in die Pufferzone, unterhielten sich und besichtigten die zerschossenen Gebäude an der einst beliebten Einkaufsstraße.

Der Grenzübergang war Anfang 1964 offiziell geschlossen worden. Er ist nach Angaben des griechisch-zyprischen Vertreters der fünfte, der seit 2003 geöffnet wird. Keiner liegt aber so zentral wie die Ledras Straße. Das seit 1974 geteilte Zypern gehört seit 2004 zur Europäischen Union. Das EU-Regelwerk gilt allerdings nur im griechischen Süden der Inselrepublik. Im Norden liegt die nur von der Türkei anerkannte "Türkische Republik Nordzypern".

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